Als Noah aus dem Kasten war, Da trat zu ihm der Herre dar; Der roch des Noäh Opfer fein, Und sprach: "Ich will Dir gnädig sein, Und, weil Du ein so frommes Haus, So bitt' Dir selbst die Gnaden aus." Fromm Noah sprach: "Ach lieber Herr, Das Wasser schmeckt mir gar nicht sehr, Dieweil darinn ersäufet sind, All' sündhaft Vieh und Menschenkind. Drum möcht' ich armer, alter Mann, Ein anderweit Getränke ha'n!" -- Da griff der Herr in's Paradies, Und gab ihm einen Weinstock süß: Und sprach: "Den sollt du pflegen sehr!" Und gab ihm guten Rath und Lehr', Und wies ihm Alles so und so, Der Noah ward ohn' Maßen froh. Und rief zusammen Weib und Kind, Darzu sein ganzes Hausgesind, Pflanzt Weinberg' rings um sich herum; Der Noah war fürwahr nicht dumm! Baut' Keller dann, und preßt den Wein, Und füllt ihn gar in Fässer ein. Der Noah war ein frommer Mann, Stach ein Faß nach dem andern an, Und trank es aus, zu Gottes Ehr': Das macht' ihm eben kein' Beschwer. Er trank, nachdem die Sündfluth war, Dreihundert noch und fünfzig Jahr. Nützliche Lehre Ein kluger Mann hieraus ersicht Daß Weins Genuß ihm schadet nicht; Und item, daß ein guter Christ In Wein niemalen Wasser gießt: Dieweil darin ersäufet sind, All' sündhaft Vieh und Menschenkind.
Drei Lieder für 1 Bassstimme mit Pianoforte , opus 17
by Robert Schwalm (1845 - 1912)
1. Historie von Noah  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853), "Historie von Noah"
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Language: German (Deutsch)
Du bist's, o Wein . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Weise Lehre  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Jüngst saßen wir beim Wirth am Tisch, Drei Herren oder vier; Da tranken und da zechten frisch Gar manche Flasche wir. Und als die Glocke zehne schlug, Der erste sprach zur Stell: ,,Ihr Herrn, ihr Herrn, es ist genug, ,,Zu Hause muß ich schnell!`` Da lachten wir ihn lustig an: ,,Man sieht es nun genau, ,,Der Herr im Haus ist Unterthan, ,,Die Herrin ist die Frau!`` Und als die Glocke eilfe war, Der zweite sprach: ,,Trinkt aus! ,,Die böse Welt -- die Akten gar, ,,Ich muß, ich muß nach Haus!`` Da lachten wir, die andern zwei: ,,Wie ihn das Feuer brennt! ,,Er bliebe gerne noch dabei, ,,Allein -- der Präsident!`` Und als die Glock' auf zwölfe stund, Der Letzte sagte da: ,,Ich muß ins Bett zu dieser Stund -- ,,Verwünschtes Podagra!`` Und wie ich nun alleine war, Zog ich den Schluß mir draus: Ein Weib, ein Amt und sechszig Jahr Da ist's mit Trinken aus.
Authorship:
- by Heinrich von Mühler (1813 - 1874), "Weise Lehre", appears in Gedichte, in 2. Trinkers Vermächtniß, first published 1842
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Confirmed with von Mühler, Heinrich. Gedichte, Verlag der Boß'schen Buchhandlung, Berlin, 1842, pages 158-159.
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