Warum bist du denn so traurig?
Bin ich aller Freuden voll!
Meinst, ich könnte dich verlassen,
Du gefällst mir gar so wohl.
Eh ich dich, mein Kind, will lassen,
Muß der Himmel fallen ein,
Und [der Sterne Glanz]1 erblassen
Und der Mond verfinstert sein.
[ ... ]
Laub und Gras, das mag verwelken,
Aber treue Liebe nicht:
Kommst mir wohl aus meinen Augen,
Doch aus meinem Herzen nicht!
Sechs Lieder für gemischte Stimmen , opus 46
by Max Joseph Winkler (1810 - 1884)
1. Treue Liebe  [sung text checked 1 time]
Authorship:
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View original text (without footnotes)1 Winkler: "die Sternlein sich"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. O du mein heiß Verlangen  [sung text checked 1 time]
O du mein heiß Verlangen, Du meiner Wünsche Spiel, Du meines Herzens Bangen, Du meiner Hoffnung Ziel! Seit ich dich sucht' und fand, Gibt's Schön'res nicht auf Erden Als dich, mein Vaterland! Du kannst für mich nicht alten, Du ewig junge Braut; Ich will dich lieb behalten, Als wärst du mir getraut. Stets ist mein Herz gewandt, Wie nach dem Licht die Blume, Nach dir, mein Vaterland! Ja, dein vergess' ich [nimmer]1, Dein ewig will ich sein; Ich will mich heut' [und]2 immer Nur deinem Dienste weih'n. Und wär' ich auch verbannt -- Ich leb' um nur zu leben Für dich, mein Vaterland!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "O du mein heiß Verlangen!", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Vaterland und Heimat
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, achte Auflage, Berlin: Franz Lipperheide, 1874. Appears in Vaterland und Heimath, pages 383 - 384.
1 Winkler: "nicht"2 Abt: "wie"
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3. Müllers Abschied  [sung text checked 1 time]
Da droben auf jenem Berge, Da stehet ein goldnes Haus, Da schauen wohl alle Frühmorgen Drei schöne Jungfrauen heraus; Die eine, die heißet Susanne, Die andere Annemarei, Die dritte, die tu' ich nicht nennen, Die soll mein eigen sein. In meines Feinliebchens Garten, Da stehen zwei Bäumelein; Das eine, das trägt Muskaten, Das and're braun' Nägelein. Muskaten, die sind wohl recht süße, Braun' Nägelein, die sind gut; Ich wünsche nun meinem Herzliebchen, Ein'n frischen, fröhlichen Mut! Da unten im tiefen Tale, Da treibet das Wasser ein Rad, Das mahlet nichts denn Liebe, Vom Morgen bis Abend spat; Das Mühlrad, das ist nun zerbrochen, Die Liebe hat doch noch kein End', Und wenn sich zwei Herzlieb tun scheiden, So reichen's einander die Händ'. Ach Scheiden, ach, Scheiden, ach, Scheiden! Wer hat doch das Scheiden erdacht, Das hat mein jung frisch Leben Aus Freude in Trauer gebracht. Das Liedlein, das hat nun ein Ende, Es hat's wohl ein Müller erdacht; Den hatte des Ritters Töchterlein Vom Leben zum Sterben gebracht.
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Note: this sung text appears to be derived from an old Volkslied and contains elements from Da droben in jenem Thale and Müllers Abschied.
Researcher for this page: Johann Winkler
4. Das Tälchen der Heimat  [sung text checked 1 time]
O Tälchen der Heimat, so wonnig und schön, so traulich umflochten von wonnigen Höh'n! Da säuseln die Lüfte erquickend und mild, da wandelt der Friede im strahlenden Bild. Im Tälchen der Heimat umduftendem Grün, wo Veilchen und Rosen und Lilien blüh'n, da ruhet sich's friedlich am kühlenden Bach, da rufet das Echo dem Fröhlichen nach. Im Tälchen der Heimat beim wechselnden Spiel, entsprossen der Jugend der Freuden so viel, da trübet kein Kummer den fröhlichen Sinn, da eilen die Stunden geflügelt dahin. Im Tälchen der Heimat, da möcht' ich im Duft der blühenden Linde, in moosiger Gruft entschlummern, wenn einst mich der Abend begrüßt und sehnend das sterbende Auge sich bricht.
Authorship:
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Schwäbisches Volkslied  [sung text checked 1 time]
Wo a kleins Hüttle steht, ist a kleins Gütle; wo a kleins Hüttle steht, ist a kleins Gut; und wo viel Bube sind, Maidle sind, Bube sind, do ist's halt lieble, do ist's halt gut. Lieble ist's überall, lieble auf Erde, lieble ist's überall, lustig im Mai; wenn es nur mögle wär, z'mache wär, mögle wär, mei müsst du werde, mei müsst du sein. Wenn zu mei'm Schätzerl kommst, tu mer's schön grüße, wenn zu mei'm Schätzerl kommst, sag em viel Grüß; wenn es fragt, wie es geht, wie es steht, wie es geht, sag, auf zwei Füße, sag auf zwei Füß'. Und wenn es freundle ist, sag, i sei g'storbe, und wenn es lache tut, sag, i hätt' g'freit; wenn's aber weine tut, traurig ist, klage tut, sag, i komm morge, sag, i komm heut. Maidle, trau net so wohl, du bist betroge! Maidle, trau net so wohl, du bist in G'fohr! dass i di gar net mag, nemme mag, gar net mag, sell ist verloge, sell ist net wohr.
6. Der Stieftochter Herzeleid  [sung text not yet checked]
Mei Mueter mag mi net, Und kein Schatz han i net, Ei warum [sterb']1 i net, Was tu i do? Gestern isch Kirchweih g'wä, Mi [hot mer]2 g'wis net g'seh, Denn mir [isch's]3 gar so weh, I tanz [ja]4 net. Laßt die drei [Rose]5 stehn, Die an dem Kreuzle blühn: Hent ihr das Mädle kennt, Die drunter liegt?
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , from Kriegs- und Volkslieder, Stuttgart; Swabian dialect, first published 1824
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
1 Franz: "stirb"
2 Franz: "hat me"
3 Franz: "ist"
4 Franz: "jo"
5 Franz: "Rös'le"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Garrett Medlock [Guest Editor]