Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, und so [froh]1 wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt [von]2 Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: Noch [ist]3 die [schöne, die blühende]4 Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Frei ist das Herz, und frei ist das Lied, Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht, Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei, So spröd und verschämt auch die Lippe sei. Wo ein Lied erklingt, [wo]5 ein Kuß sich beut, Da heißt's: Noch ist blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Ja im Herzen tief [innen]6 ist Alles daheim, Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim. [Drum]7 frisch sei das Herz und lebendig der Sinn, Dann brauset, ihr Stürme, daher und dahin! Wir [aber sind allzeit]8 zu singen bereit: Noch [ist]3 die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen!
Sechs zweistimmige Lieder mit Pianoforte , opus 26
by Richard Kleinmichel (1846 - 1901)
1. Noch ist die blühende, goldene Zeit  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Tage der Rosen", appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 5. Prinzessin Rebenblüthe
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, 60. Aufl., Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1888. Kap. 5. Prinzessin Rebenblüthe, page 66.
1 Baumgartner, Gade: "blau"; in some editions of the poem, Wallnöfer: "klar"2 Wallnöfer: "vom"
3 Baumgartner: "ist ja"
4 Wallnöfer: "blühende, goldene"
5 Wallnöfer: "und"
6 Baumgartner: "drinnen"
7 Gade: "Darum"
8 Baumgartner: "sind allezeit"
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2. Die Rosen und die Nelken  [sung text not yet checked]
Die Rosen und die Nelken Und Flieder und Jasmin, Die müssen wohl verwelken Und müssen wohl verblühn. Liebe ist Gab' und Güte, Liebe ist keine Pflicht, Liebe ist eine Blüte -- Verblüht und bleibet nicht. Die Rosen und der Flieder Und Nelken und Jasmin, Die kommen alle wieder, Und werden wieder blühn. Nur nicht die Lieb und Treue, Wenn sie verlohren ist. Es keimt keine Herz aufs Neue, Das schon gebrochen ist.
Authorship:
- by Otto Friedrich Gruppe (1804 - 1876), "Gebrochenes Herz"
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
3. Frühlingsglaube  [sung text not yet checked]
Die [linden]1 Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und [weben]2 Tag und Nacht, Sie [schaffen]3 an allen Enden. O [frischer]4 Duft, o neuer Klang! Nun armes Herze, sey nicht bang! Nun muß sich Alles, [Alles]5 wenden. Die Welt wird schöner [mit]5 jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal. Nun armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß sich Alles, [Alles]5 wenden.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Frühlingsglaube", written 1812, appears in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2, first published 1813
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Credo printanier", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Fede di primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutscher Dichterwald. von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen in der J. F. Heerbrandt'schen Buchhandlung. 1813, page 5; and with Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1815, page 54.
1 Klein: "lauen"2 some editions have this typo, also found in Lachner: "wehen"
3 Hanslick: "schaff'n"
4 Unger: "süßer"
5 omitted by Hanslick
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , David Gordon , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Ich hör' ein Vöglein locken  [sung text not yet checked]
Ich hör' ein Vöglein locken, Das wirbt so süß, das wirbt so laut, Beim [Duft]1 der [Blumenglocken]2 Um die geliebte Braut. Und aus dem blauen Flieder Singt, ohne Rast und Ruh' Millionen Liebeslieder Die holde Braut ihm zu. -- Ich hör' ein leises Klagen, So liebesbang, so [seelenvoll]3 -- Was mag die Stimme fragen, Die in dem Wind verscholl?
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Ich hör' ein Vöglein", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "J'entends un petit oiseau", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Anthologie aus den Gedichten von Adolf Böttger, Hildburghausen: Druck vom Bibliographischen Institute, New York: Herrmann J. Meyer, [1870], pages 13-14.
1 Pfitzner: "Klang"
2 Tinel: "Morgenglocken"
3 Pfitzner: "sehnsuchtsvoll"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Der Sandmann  [sung text not yet checked]
Zwei feine Stieflein hab ich an Mit wunderweichen Söhlchen dran, Ein Säcklein hab ich hinten auf, Husch! trippl' ich rasch die Trepp' hinauf; Und wenn ich in die Stube tret, Die Kinder beten [das Abendgebet]1, Von meinem [Sand]2 zwei Körnelein Streu ich auf ihre Äugelein, [Da schlafen sie die ganze Nacht In Gottes und der Englein Wacht. Von meinem Sand zwei Körnelein Streut' ich auf ihre Äugelein:]3 Den frommen Kindern soll gar schön Ein froher Traum vorübergehn. Nun risch und rasch mit Sack und Stab [Nur wieder jetzt die Trepp' hinab,]4 Ich kann nicht länger müßig stehn, [Ich]5 muß [noch heut zu Vielen]6 gehn, -- [Da nicken sie schon und lachen im Traum, Und öffnete doch mein Säcklein kaum!]7
Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "Der Sandmann", appears in Phantasus, appears in Gedichte, in 4. Aus dem Sagen- und Märchenwald, first published 1841
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L’esperit de la son", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De zandman", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The sandman", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le marchand de sable", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Hermann Kletke, Vermehrte Gesammt-Ausgabe, Berlin: Verlag von E.H. Schroeder (Hermann Kaiser), 1873, page 55.
1 Schumann: "ihr Gebet"; one CD booklet reportedly has "ein Gebet" for Schumann.2 Blech: "Sack"
3 omitted by Blech.
4 Blech: "Die Treppe risch und rasch hinab,"
5 omitted by Schumann.
6 Schumann: "heut noch zu gar vielen"
7 in various anthologies: "Nun seht, mein Säcklein öffnet' ich kaum, / Da nickt ihr schon und lächelt im Traum!"; Blech: "Da nicken sie schon und lächeln im Traum, / Sie nicken, lächeln schon im Traum / Und doch öffnet' ich mein Säcklein kaum."; Schumann: "Da nickt ihr schon und lacht im Traum, / Und öffnete doch mein Säcklein kaum."
Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Vogelsprache  [sung text not yet checked]
Was schmettert die Nachtigall in den Wald, Daß es weit durch den sonnigen Busch erschallt? Was jubelt die Lerch' in der Himmelwelt, Daß schallet die Wies' und das Aehrenfeld? Sie rufen, sie rufen: Wir machen's bekannt, Daß jeder es wiss' in dem ganzen Land, Drum rufen wir es so laut, so laut: Wir sind jetzt Bräutigam und Braut. Was flötet die Nachtigall leis' am Teich, Was flötet sie süß im dunkeln Gesträuch? Was flüstert die Lerche da tief im Korn Was sagt sie geheim den Blumen am Born? Ihr Blumen, ihr Blumen, ich sag's euch vertraut, Unser kleines Nestchen das ist gebaut. Aber sagt es nicht weiter: dort, ja dort, Am allerheimlichsten, traulichsten Ort.
Authorship:
- by Otto Friedrich Gruppe (1804 - 1876), "Vogelsprache"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The language of the birds", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von O.F. Gruppe, Berlin: Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, 1835, page 66.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]