Wer ein Herz treueigen hält, Fest und mit Vertrauen, Darf getrost die weite Welt Wandernd sich beschauen. Wär die Ferne noch so weit, Wär der Tag voll Widerstreit, In ihm lebt, was allbereit Glättet Stirn und Brauen. Laß die Andern nicht so bald Was du liebst erkennen, Die sich flüchtig leer und kalt Einen oder trennen! Bös ergreift ein höhnisch Wort; Eigne Brust nur ist der Ort, Wo du deiner Seele Hort Darfst bei Namen nennen. So, Herzliebste, schafft das Glück Trennung nicht zum Leide, Bleib' ich ganz dir doch zurück, Wenn ich von dir scheide. Ich, in deines Herzens Hut, Du, mein bestes Wandergut, Und so sind wir frohgemuth Gottgesegnet beide!
5 Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 103
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Wer ein Herz treueigen hält  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Wandergut", appears in Jugendlieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Wandering-talisman", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Gedichte, Dritte veränderte und vermehrte Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1880, page 37
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. In den Augen
In den Augen lebt das Herz . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Weisst du noch  [sung text not yet checked]
Weißt du noch, wie ich am [Felsen]1 Bei den Veilchen dich belauschte? Weißt du noch den Fliederstrauch, Wo der Strom vorüber rauschte? Weißt du noch den Bergespfad, Wo ich um den Strauß dich bat, Weißt du noch? Ach, es war ein süßes Bild, Als du da errötend standest Und zur Erde all die Blumen Fielen, die zum Strauß du [wandest]2! Deine liebe kleine Hand Spielte mit dem blauen Band, Weißt du noch? Und es sahen Fels und Strom Dein Erröten und dein Beben, Sahen auch den ersten Kuß, Halb genommen, halb gegeben! Und des Himmels goldner Strahl Ueberflog Gebirg und Thal; Weißt du noch?
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Weißt du noch?"
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- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Remember"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 57-58
1 Abt, Fischer, Fischhof, Lammers, Pauls: "Fels" (according to Hofmeister) ; further changes may exist not shown above.2 Blumenthal: "bandest"
Research team for this page: Alberto Pedrotti , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Ständchen  [sung text not yet checked]
Rosen, die mit Purpurstrauß Ihr umrankt das stille Haus, Hauchet ihr den [weichen]1 Duft hinein Ins [Kämmerlein]2, Webt ihr Träume, schön und rein, Ihr der Rosengleichen! Silbermond, nur du allein Blickst in's keusche Kämmerlein, Wo sie schläft, die Süße; Unerkannt An der Wand Schreib' ihr mit der lichten Hand Viele Herzensgrüsse! Rosenstrauch und Mondenschein, Wollt ihr mir zu Willen sein? Thut mir den Gefallen! Grüßt sie mir, Saget ihr, Wie sie lieb und theuer mir Einzig unter allen!
Authorship:
- by Berthold Sigismund (1819 - 1864), "Ständchen", appears in Lieder eines fahrenden Schülers, in Mein Liebesmai, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Serenade", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Berthold Sigismund, Lieder eines fahrenden Schülers, herausgegeben von Adolf Stahr, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1853, pages 27-28.
1 Grimm: "süssen"2 Grimm: "Fensterlein"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Schneeglöckchen  [sung text not yet checked]
Schneeglöckchen schlief, vom Schneee bedeckt, In dunkler Zelle; Da ward es von wärmender Sonne geweckt Zur Tageshelle. Flugs hob es sein läutendes Glöckchen empor -- Wie war's ihm so wohl, daß es nicht mehr fror. Schneeglöckchen guckte im Kreis umher Auf grünen Sprossen; Das Eis war ihm engendes Haus nicht mehr, Der Schnee zerflossen; Hat Schwesterchen hier, dort ein Mühmchen erblickt, Und freundlich zum Gruß mit dem Köpfchen genickt. Schneeglöckchen fühlte der Sonne Strahl Mit Lust und Freuden; Rief: Laßt durch die Fluren uns allzumal Zum Aufstehn läuten! Und wie sie geläutet im lieblichen Chor, Da horchten die Gräser und Blumen hervor. Jetzt, Schwestern, halt! Schneeglöckchen sprach, Jetzt laßt uns schweigen! Schon wird es in Blättern und Blüthen wach, Auf Wies' und Zweigen; Drum legt euer läutendes Glöckchen zur Ruh', Und deckt mit der grünenden Erde euch zu. Schneeglöckchen schwand von der Flur hinweg Bescheiden stille; Doch ist es, als wenn es noch überall spräch' Aus blum'ger Fülle; Benutzet nur wohl die verliehne Zeit, Dann wird euch beim Scheiden Erinn'rung geweiht!
Authorship:
- by Christian Gottlob Ernst am Ende (1819 - 1890), "Schneeglöckchen", appears in Kornblumen: Gedichte von Ch. G. Ernst am Ende, in Lyrisches
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Confirmed with Kornblumen: Gedichte von Ch. G. Ernst am Ende, Dresden: P. H. Sillig, 1842, pages 128 - 130.
Researcher for this page: Melanie Trumbull