Vöglein, was singst du im Walde so laut? Warum? Rufst du den Bräutigam, rufst du die Braut? Warum? Ich bin nicht Bräutigam, nicht Braut, Doch singe ich im Walde laut; Weiß nicht, warum ich singe! Vöglein, ist dir das Herzchen so voll? Wovon? Daß es von Liedern dir überquoll? Wovon? Mein Herz ist voll und doch nicht schwer, Mein Herz ist leicht und doch nicht leer: Weiß nicht, wovon ich singe! Vöglein, was singst du die Tage entlang? Wozu? Lauschet auch Einer auf deinen Gesang? Wozu? Ich singe mir mein Leben lang, Nicht dies und das ist mein Gesang; Ich muß nun einmal singen.
6 Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass , opus 139
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Ich muss nun einmal singen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Otto, Graf von Haugwitz (1767 - 1842), "Ganz lyrisch!", first published 1838
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Note: the poet is sometimes referred to as "Otto von Hackewitz" in secondary sources.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Im Maien  [sung text not yet checked]
[Nun]1 [bricht]2 aus [allen]3 Zweigen Das [maienfrische Grün]4, Die ersten Lerchen steigen, Die [ersten]5 Veilchen blüh'n; Und golden liegen Tal und Höh'n -- O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Und wie die Knospen springen, Da regt sich's allzumal; Die [muntren]6 Vögel singen, Die Quelle rauscht [in's]7 Tal; Und freudig [schallt]8 das Lustgetön: O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Wie sich die Bäume wiegen Im lieben Sonnenschein! Wie hoch die Vögel fliegen, Ich möchte hinterdrein; Möcht' jubeln über Tal und Höh'n: O Welt, du bist so wunderschön, Im Maien!
Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Im Maien", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Aus den Bergen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Rodenberg, Lieder, Neue wohlfeile Ausgabe, Hannover: Carl Rümpler, 1862, pages 113-114.
1 Gericke, Schwantzer, Sieber: "Es"; Högg: "Noch"; further changes may exist not shown above.2 Högg: "blüht"; further changes may exist not shown above
3 I. Lachner: "vollen"; further changes may exist not noted above.
4 Hiller: "frische Maiengrün"
5 Billeter: "kleinen"
6 Hiller, Marx: "muntern"
7 Hiller: "zu"
8 Marx: "hallt"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Willst du mit, so komm!  [sung text not yet checked]
[Der Vogel auf dem Zaune]1 singt: "Willst du mit, so komm'!" Wie lieblich seine Stimme klingt, "Willst du mit, so komm'!" Ich [flieg' hinüber]2 über'n Rhein Und hinter deinem Liebsten d'rein, "Willst du mit, so komm'!" Es murmelt auch der Wiesenbach: "Willst du mit, so komm'!" Ich fließe deinem Liebsten nach, "Willst du mit, so komm'!" Erst in den Fluß und dann in's Meer, [Mich siehst du]3 nun und nimmermehr, "Willst du mit, so komm'!" Und droben aus der blauen Luft: "Willst du mit, so komm'!" Sogar die weiße Wolke ruft: "Willst du mit, so komm'!" [Ich ziehe schnell, ich ziehe]4 hoch, Seh' heute deinen Liebsten noch, "Willst du mit, so komm'!" Mir winken Sonne, Mond und Stern: "Willst du mit, so komm'!" Aus ihrer [hohen]5 Himmelsfern: "Willst du mit, so komm'!" Doch [harren]6 muß mein Herz in Ruh', Ruft Alles auch, was geht, mir zu: "Willst du mit, so komm'!"
Authorship:
- by Friedrich (Carl Ludwig) Schödler (1813 - 1884), as C. Seholder, "Lied", appears in Der verwünschte Brief. Scherz in einem Akt.
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View original text (without footnotes)Confirmed with Album der Boudoirs, fünfter Band, ed. by August Lewald, Stuttgart: Literatur-Comptoir, 1840, pages 47 - 48.
1 Abt, Haas, Lindpaintner: "Ein Vogel auf dem Zweige" ; further changes may exist for Abt and Haas not shown above.2 Lindpaintner: "fliege g'rade"
3 Lindpaintner: "Du siehst uns"
4 Lindpaintner: "Ich fliege flüchtig hehr und"
5 Lindpaintner: "blauen"
6 Lindpaintner: "warten"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Wanderlust  [sung text not yet checked]
Es [zieh'n]1 nach fernen Landen Die lieben Vögelein, Und wenn sie wieder kommen, So seh'n sie lustig d'rein. Im Hain bergauf, bergunter, Da klingt's aus voller Brust So lieb, so hell und munter, Von Nichts als Wanderlust. Die Sonne, Mond und Sterne, Die wandern jeden Tag, Und Wogen, Wind und Wolken, Die machen's ihnen nach; Es wandert selbst die Erde, Die sich's doch kaum bewußt, Es träumen Hirt und Heerde Von Nichts als Wanderlust. Die Menschen alle wandern Zum fernen welschen Land, Zum Norden, zu dem Süden, Zum Meer und Bergesrand, Und schreiben tausend Lieder Aus ihrer vollen Brust, Und singen immer wieder Von Nichts als Wanderlust. Ihr wollet's mir verargen, Wenn ich am schönen Tag Wohl auch einst wandern möchte, Den hellen Wolken nach; Und haltet mich geringe, Wenn ich aus voller Brust Ein einzig Liedchen singe Von Nichts als Wanderlust.
Authorship:
- by Karl Julius Curtius (1802 - 1849), "Wander-Lied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Der Gesellschafter: oder, Blätter für Geist und Herz, neunter Jahrgang, ed. by F. W. Gubitz, Berlin: Maurersche Buchhandlung, 1825, page 91. Appears in 19tes Blatt.
1 Mohr: "ziehen"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
5. Abendlied  [sung text not yet checked]
Im Himmel und auf Erden Wird es so still, so still, Weil nach des Tags Beschwerden Die Welt nun schlafen will. Des Tages letztes Grüßen Geht von den Bergeshöhn: "Du Welt zu meinen Füßen Schlaf wol1, und träume schön!" Sie lächelt wie im Traume, Ihr Herz schlägt gar so sacht; Und hoch im blauen Raume Da halten die Sterne Wacht. Hoch in den dunklen Bäumen Singt noch ein leiser Hauch -- Ach Gott, nun laß mich träumen, Nun laß mich schlafen auch!
Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Abendlied", appears in Lieder, in Liebeslieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Blumen‑Parade  [sung text not yet checked]
Mit klingendem Spiel und Fahnen, Den Stab in seiner Hand, Der Feldherr kommt gezogen, Der Frühling, herein in's Land. Wie stehen geschaart die Rosen, Ein prachtvoll duftiges Chor, Die Lilien beben die Schwerter, Die Tulpen die Kelche empor. Die Feldmusik erbrauset Durch all' die schimmernden Reih'n, Es schlagen die Nachtigallen, Die Lerchen wirbeln darein. Es läuten die Blumenglocken, Die grünen Fähnlein weh'n, Wie strecken die kleinen Hälmchen Die Hälschen, um ihn zu seh'n. Das ist ein Schallen und Klingen, Ein Lärmen allerwärts, Und freudig präsentiret Vor'm Feldherrn ein jedes Herz.
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Blumenparade", appears in Blumen. Romanzen, Lieder und Sprüche
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Confirmed with Johann Nepomuk Vogl, Blumen: Romanzen, Lieder und Sprüchen, Wien: Pfautsch & Voß, 1857, pages 14 - 15; and confirmed with Die Biene: Wochenblatt, neunter Jahrgang, ed. by J. N. Enders, Neutitschein [Österreich]: Johann Nepomuk Enders, page 21. Appears in issue no. 6, dated 20 Februar. 1859.
Researcher for this page: Melanie Trumbull