Zur Drossel sprach der Fink: "Komm mit, liebe Drossel, komm' eilig, komm' flink! Heut' tanzen die Blumen im moosglatten Wald, Komm' mit, liebe Drossel, komm' eilig, komm' bald! Wir setzen uns auf die Aeste, Und [musiziren]1 zum Feste, Und schauen zu, wie sie tanzen, von fern-- Ich habe die Blumen so gern!" Da flogen zum Walde die zwei; Wie flogen sie eilig um Walde, juchhei! "Frisch auf!" rief der Fink, als die Blumen er sah; "So tanzet nun, Drossel und Fink sind da!" Und Fink und Drossel singen, Die Blumen [hold sich umschlingen]2, Und tanzen froh über Thal und Höhn-- Wie tanzten die Blumen so schön! Und als der Tanz nun aus, Da flogen der Fink und die Drossel nach Haus, Die Blumen [auch]3 schlossen die Kelchblätter zu, Und [gingen nach fröhlichem Tanze zur]4 Ruh'. Als Fink und Drossel sich schieden, So recht von Herzen zufrieden, Da rief der lustige Fink noch von fern: "Ich habe die Blumen so gern!"
5 Gesänge für S., A., T. und B. , opus 212
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
Heft 1 -- 1. Zur Drossel sprach der Fink  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Ich habe die Blumen so gern", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El pinsà digué al tord", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Al tordo parlò il fringuello", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig: C.F. Kahnt Nachfolger, 1890, pages 83-84
1 d’Albert : "musiciren"2 d’Albert : "den Reigen schlingen"
3 Omitted by d’Albert
4 d’Albert : "hielten nach fröhlichem Tage nun"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Heft 1 -- 2. Wem Gott ein braves Lieb bescheert  [sung text not yet checked]
Wem Gott ein braves Lieb bescheert, der soll von ihm nicht scheiden, er soll es halten treu und fest, denn wenn er's wieder scheiden lässt, dann gehet auch sein Herze mit, und Frieden findt er nimmer nit! Wem Gott ein braves Lieb bescheert, der soll von ihm nicht scheiden! Wem Gott ein braves Lieb bescheert, der soll von ihm nicht scheiden! Die Welt, ist sie wohl schön und gross, ist doch so kalt und liebelos, und wenn sein Liebstes scheiden geht, wie'n Vöglein ohne Bettlein steht! Wem Gott ein braves Lieb bescheert, der soll von ihm nicht scheiden! Wem Gott ein braves Lieb bescheert, der soll von ihm nicht scheiden! Ein Stündlein lang, ein Stündlein weit und zwischen liegt die Ewigkeit. Und der auch sang dies [Liedlein]1 gut, der klagt es Gott wie weh es tut! Wem Gott ein braves Lieb bescheert, der soll von ihm nicht scheiden!
Authorship:
- by August Corrodi (1826 - 1885), appears in Liedlein vom Scheiden, no. 3
- sometimes misattributed to Karl Joseph Simrock (1802 - 1876)
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View original text (without footnotes)1 Abt: "Liedschen" (Liedchen?)
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
Heft 2 -- 3. Welt, wie bist du so schön  [sung text not yet checked]
Es hebt sich ein seliges Klingen, die Sonne will aufersteh'n! Zur duftigen Höhe sich schwingen die steigenden Lerchen und singen: O Welt, wie bist du so schön! Wie rauschen mit jubelndem Schalle die Ströme, die wogenden Seen, des Waldesgrüns schattige Halle, die Tale, die lieblichen alle: O Welt, wie bist du so schön! Es dränget sich Blüt' an Blüte, welch' Wunder ist gescheh'n? O Herz, bewahre, behüte den Lenz dir im Gemüte, o Welt, wie bist du so schön!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann WinklerHeft 2 -- 4. Glühwurm und Lerche  [sung text not yet checked]
Glühwurm und Lerche haben Geschlossen einen Bund, Zu preisen Gottes Gaben Bei Tag und zu nächt'ger Stund'. Und wenn sich müd' gesungen Die Lerch', und sucht ihr Nest, Dann steigt durch die Dämmerungen Glühwurm zum Gottesfest. O Herz, da darfst du nicht fehlen, Dir ward ja noch größere Macht! Stimm' ein mit den Lerchenkehlen, Und leuchte mit in der Nacht!
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Glühwurm und Lerche", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 13.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Heft 2 -- 5. Goldner Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Das giebt der Erde erst den Glanz Und Weihe der Natur, Macht ihr zum schönsten Feierkleid Die blüthenärmste Flur, -- Macht ihr den Bach zum Perlenband, Zum Schmuck den schlecht'sten Stein, -- Liegt leuchtend über alle Welt Der goldne Sonnenschein! O doppelt glücklich, wem dann auch Des Lebens Sonne glüht! Wer froh, mit freiem Wandersinn, Durch Wald und Auen zieht! Die Lerche schwingt sich jubelnd auf, Und jauchzend stimmt er ein, -- Liegt leuchtend über alle Welt Der goldne Sonnenschein! Doch sank auch deines Tag's Gestirn, Und ward es in dir Nacht, -- Schau nur hinaus in Gottes Flur, Wenn Alles blitzt und lacht! Es schleicht sich auch in's ärmste Herz Ein Strahl des Licht's hinein, Liegt leuchtend über alle Welt Der goldne Sonnenschein!
Authorship:
- by Ernst Scherenberg (1839 - 1905), "Der goldne Sonnenschein", appears in Natur und Herz
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Confirmed with Ernst Scherenberg, Gedichte, Leipzig: Ernst Keil, 1874, pages 62 - 63. Appears in Natur und Herz.
Researcher for this page: Melanie Trumbull