Wo ich am allerliebsten Begraben möchte sein, Das wär' in deinen kühlen Braun-dunkeln Augen drein. Da müßt's so tief und ruhig, So kühl sich ruhen drin; So oft ich in sie sehe, Zieht's mich voll Sehnsucht hin. Jahraus, jahrein dann würd' es Auf meinem Grabe blühn, Und Sonnenblick auf immer Voll Duft darüberziehn. Gedenk' ich so recht tief mich Und inniglich hinein, So möcht' ich, ach! zur Stunde Jetzt gleich im Grabe sein.
Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Begleitung des Pianoforte , opus 40
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Mein Grab  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Philipp Engelhard von Nathusius (1815 - 1872), "Mein Grab", appears in Fünfzig Gedichte, in Heimliche Gedichte
See other settings of this text.
Confirmed with Blätter für literarische Unterhaltung, Jahrgang 1839, zweiter Band, ed. by Heinrich Brockhaus, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1839, page 1235. Appears in issue no. 304, dated 31 October 1839; and confirmed with Philipp Engelhard Nathusius, Fünfzig Gedichte, Braunschweig: Friedrich Vieweg und Sohn, 1839, page 23. Appears in Heimliche Gedichte.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. An die Lieben in der Ferne  [sung text checked 1 time]
Hin zu euch, ihr meine Lieben, hin zu euch verlangt mein Herz! Mit der Sehnsucht heißen Trieben zieht's mich träumend heimatwärts. Ach, seit ich von euch geschieden, schwimmt in Tränen oft mein Blick; scheiden sah ich Ruh' und Frieden, nur die Wehmut blieb zurück. Und in einsam ernster Stunde wird das Herz mir voll und weich, tiefer schmerzt der Trennung Wunde, heißer zieht's mich hin zu euch. Ja, ich mein', ich könnt' euch grüßen, seh' ich in die Nacht hinaus, und mit tausend Liebesküssen send' ich meine Sehnsucht aus. Ja, sie dringt zu euch hinüber, und ich fühl' auch euren Gruß! Ach, er klingt so süß herüber, dass ich weinen, weinen muss. Heiße Tränen rieseln nieder, und zur Freude wird der Schmerz! Kurze Frist, ich hab' euch wieder; gib zur Ruh' dich, banges Herz!
Authorship:
- by (Johann) Otto Prechtler (1813 - 1881)
See other settings of this text.
Researcher for this page: Johann Winkler3. An die Welle  [sung text not yet checked]
Gehab' dich wohl, du kleine Welle, Von der ich zögernd scheiden soll. Du meiner Träume liebste Stelle, Vielleicht auf ewig lebe wohl! Du raunst mir zu, daheimzubleiben, Du blickst mich, wie verheißend, an Und mußt doch selbst vorübertreiben, Gejagt wie ich, die enge Bahn. So laß mich auch die meine ziehen Weit über Berg und über Thal; Doch sie, von der ich stumm muß fliehen, Sie grüße mir viel tausend Mal! Und kommt sie morgen hergegangen, Allein, an deiner Wellen Rand; Den Blick mit sehnlichem Verlangen Hinab in deine Fluth gebannt; Dann zaub're du aus hellem Grunde Des fernen Freundes Bild empor, Dann rausche ihr mit süßem Munde Der Liebe besten Gruß in's Ohr. Ja, laß es sie da drunten lesen, Was ich im Scherzen dir vermacht: Daß ich zum Letzten hier gewesen Und ihrer bis zuletzt gedacht!
Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881), no title
See other settings of this text.
Confirmed with Immergrün: Taschenbuch, sechster Jahrgang, no editor named, Wien: Carl Haas'schen Buchhandlung, 1842, page 323. Appears in Aus bessere Zeit!, no. 8.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Beim Abendläuten  [sung text not yet checked]
Da tönen hell die Glocken Im fernen Gotteshaus, Und meine Liebste locken Die Klänge wohl hinaus. Sie folgt dem Ruf des Klanges Mit frommem Herzen stets Zur Stätte des Gesanges, Zur Stätte des Gebets. Und naht sie Gott in reiner Inbrünst'ger Andacht sich, So denkt sie liebend meiner Und betet auch für mich.
Authorship:
- by Adolf Schults (1820 - 1858), "Beim Abendgeläute", appears in Gedichte, in Liebeleben I
See other settings of this text.
Confirmed with Adolf Schults, Gedichte: zweite, stark vermehrte Auflage, Magdeburg: Emil Baensch, 1847, page 91. Appears in Liebeleben I.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. Grüße  [sung text not yet checked]
[Zieh' hinüber]1, weiße Taube, Flieg' zu meinem [Mädchen]2 hin, Sage ihr, daß ich zum Raube, Ach! dem [Gram, den]3 Sehnsucht bin! Eile, eile, eile, Raste nie, Grüße sie! Zieht hinüber, [Abendlüfte]4, Kühlet ihrer Wangen Glut, Bringt zurück der Rose Düfte, Die an ihrem Busen ruht. [Eilet, eilet, eilet, Rastet nie, Grüßet sie!]5 Zieh' hinüber, Mondesleuchten, Küßen schließ' das Auge ihr. Sollten Thränen es befeuchten? -- Mondstrahl, bringe Kunde mir! Eile, eile, eile, Raste nie, Grüße sie!
Authorship:
- by Joseph Mendelssohn (1817 - 1856), "Grüße", appears in Wilde Blumen, in Wanderbilder
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Wilde Blumen. Dichtungen von Joseph Mendelssohn, Leipzig: Ph. Reclam jun., 1843, pages 23 - 24. Appears in Wanderbilder; and confirmed with Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode, erstes Quartal, Wien: Friedrich Witthauer. Issue no. 80, Dienstag, den 19. Mai 1840, page 635. In this edition, the poem begins "Hinüber, weiße Taube"
1 Methfessel and Wiener Zeitschrift version: "Hinüber"2 Methfessel: "Liebchen"
3 Methfessel: "Schmerz, der"
4 Methfessel and Wiener Zeitschrift version: "Zephyrlüfte"
5 Methfessel and Wiener Zeitschrift version:
Eile, eile, eile, Raste nie, Grüße sie!
Researcher for this page: Melanie Trumbull
6. Nur Du  [sung text not yet checked]
Du fragst mich was ich treibe, du fragst mich was ich tu', mein Dichten und mein Trachten bist du, bist du. Von Früh, wenn ich erwache bis späte, wenn ich ruh mein Denken und mein Sehnen bist du, bist du, bist du. Dich seh' ich, schloß mein Auge ein milder Schlummer zu, mein Wachen und mein Träumen bist du, bist du. Was ich begehr auf Erden? Was wollt ich noch hinzu? Mein Erstes und mein Letztes bist du, bist du, bist du.
Authorship:
- by Adolf Schults (1820 - 1858), appears in Gedichte, in Liebeleben I
See other settings of this text.
Confirmed with Adolf Schults, Gedichte, dritte vermehrte Auflage, Iserlohn: Julius Bädeker, 1857, page 49. Appears in Liebeleben I.
Research team for this page: John Versmoren , Melanie Trumbull