Siehst du dort die Bergeshöhen, Prangend in des Maies Grün? Dort die lichte weisse Wolke An dem Horizonte glüh'n? Ach, die Wolken und die Berge Winken lieb und freundlich mir: Was ich suche, was mich ziehet, Nimmer, nimmer find' ich's hier. Siehst du dort die Wälder funkeln, In des Abendgoldes Licht? Und in schattig kühlem Grunde Dort die blum'gen Pfade nicht? Ach, nach jenen goldnen Auen Send' ich sehnend meinen Blick: In der Weite, in der Weite Weilet, weilet all mein Glück. Siehst du dort am Bergeshange Einsam jene Linden stehn, Wo die kühlen Abendwinde Durch die duft'gen Äste weh'n? Ach, nach jener Zweige Rauschen zieht es mich so sanft so mild, Und es schwebt um mich im Traume Leis' ein teures, liebes Bild.
Vier Duette für Sopran und Alt mit Pianoforte , opus 407
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Siehst du dort die Bergeshöhen  [sung text checked 1 time]
Authorship:
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]2. Abenddämmerung  [sung text not yet checked]
Durch's Gefild weht Lenzduft süß und labend; Still und mild geht Nun zur Ruh der Abend. Nicht ein Zweig wiegt Sich am Baumgeäste, Warm und weich liegt Vöglein schon im Neste. Rings der Waldraum Schläft in tiefem Schweigen, Ihn durchwallt kaum Leiser Lüfte Reigen. Selbst die Quellfluth Ziehet sanftre Kreise, Das Gefäll' ruht In dem Bachgeleise. Bleich verflieh'n Silbernebelschleier, Längs dem Rohr zieh'n Sie am Schilfesweiher. Nur von fern lacht Helles Lichtgefunkel: Denn die Sternnacht Blitzt in's Waldesdunkel.
Authorship:
- by (Carl Friedrich) Julius Altmann (1814 - 1873), "Abenddämmerung"
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Confirmed with G. W. Körner's Urania: Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel, Volume 32, Erfurt, Verlag der Körner'schen Buchhandlung, 1875, page 66.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann
3. Veilchen vom Berg  [sung text not yet checked]
Veilchen vom Berg, woran mahnest du mich? Hoch auf den Bergen, da [pflückte]1 ich dich. Wolken tief unten, [Aare]2 hoch oben, Vor uns am Abhang die Gemsen [zerstoben]3 -- Veilchen vom Berge, wohin ist die Zeit? -- Weit dahinten, [ach]4 ewig weit! Veilchen vom Berg, woran mahnest du mich? Jubelnde Liebe, die pflückte dich. Herzen voll Sehnen, Blicke voll Bangen, Suchen und Finden, [glühende]5 Wangen -- Veilchen vom Berge, wohin ist die Zeit? Weit dahinten, [ach]4 ewig weit! Veilchen vom Berg, woran mahnest du mich? Hab' ich von allem nun nichts, als dich. Mußte das Glück so [schnell]6 zerstieben, Fern sind die Berge, [ferner]7 das Lieben -- Veilchen vom Berge, wohin ist die Zeit? Weit dahinten, [ach]4 ewig weit!
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Veilchen vom Berg"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsches Museum. Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben, Herausgegeben von Robert Prutz, 10. Band (23. Februar 1860), Nro. 8, page 289.
1 Abt (opp. 211 & 512): "pflückt' "2 Abt (opp. 211 & 512): "Adler"
3 Abt (opp. 211 & 512): "zerstoben"
4 Abt (op. 512): "weit"
5 Abt (op. 512): "und glühende"
6 Abt (op. 512): "schnell doch"
7 Abt (op. 512): "noch ferner"
Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Sonntag ist's  [sung text not yet checked]
Sonntag ist's. In allen Wipfeln Rauschet es der dunkle Wald; Alle Bäche leise fließen, Alle Vögel wonnig grüßen Und von fern die Glocke hallt. Sonntag ist's. Am Zaun [die Lilie]1 Betet still im Gras für sich; Rose hebt die süßen Augen Und die rothen Lippen hauchen Ein Gebet demüthiglich. Sonntag ist's. Ein heil'ger Frieden Liegt auf Erden weit, so weit. Sonntag ist's in allen Herzen, Sonntag ist's für alle Schmerzen; Heil'ger Sonntag weit und breit!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), title 1: "Sonntagmorgen", title 2: "Sonntagsfrieden", appears in Waldblumen, in 3. Gottesminne [3rd edition]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Alfred Muth, Waldblumen, Dritte, durchaus ausgewählte und reich vermehrte Auflage, Paderborn: Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh, 1885, page 184.
1 in some editions: "das Veilchen"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]