Dies ist die Nacht, da mir erschienen des grossen Gottes Freundlichkeit! Das Kind, dem alle Engel dienen bringt Licht in meine Dunkelheit, und dieses Welt und Himmelslicht weicht hundert-tausend Sonnen nicht! Lass dich erleuchten, meine Seele, versäume nicht den Gnadenschein! Der Glanz in dieser kleinen Höhle dringt bald in alle Welt hinein, er treibet weg der Hölle Macht, der Sünden und des Todes Nacht!
Neun Lieder für gemischten Chor , opus 60
by Max Bruch (1838 - 1920)
1. In der Christnacht  [sung text checked 1 time]
Authorship:
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Sommerlied  [sung text checked 1 time]
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
In dieser lieben Sommerzeit
An deines Gottes Gaben;
Schau an der schönen Gärten Zier,
Und siehe, wie sie [mir und dir]1
Sich ausgeschmücket haben.
Die Bäume stehen voller Laub,
Das Erdreich decket seinen Staub
Mit einem grünen Kleide;
[Narzissus]2 und die Tulipan,
Die ziehen sich viel schöner an
Als Salomonis Seide.
Die Lerche schwingt sich in die Luft,
Das [Täublein]3 [fleugt]4 aus seiner Kluft
Und macht sich in die Wälder,
Die [hochbegabte]5 Nachtigall
Ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.
[ ... ]
Ich selbsten kann und mag nicht ruhn,
Des großen Gottes großes Tun
Erweckt mir alle Sinnen:
Ich singe mit, wenn alles singt,
Und lasse was dem Höchsten klingt
Aus meinem Herzen rinnen.
Authorship:
- by Paul Gerhardt (1606 - 1676), "Geh aus mein Herz und suche Freud"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Bruch: "dir und mir"
2 Bruch: "Narcissen"; Mergner: "Narzissen"
3 Bruch: "Täbchen"
4 Pepping: "fleucht"
5 Bruch: "hochbelobte"
6 Pepping: "überfließend"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
3. Der Mutter Klage  [sung text checked 1 time]
Sie war mild wie der Abendschein, sanft wie Taubenaug' ihr Blick, o mein Kind, o mein Kind, so lieb und schön und rein! Dein Herz, ach! bräche über mein Geschick! Säh' ich lächelnd dich, o welch' Glück! Aber Freude kehrt mir nimmer her, o mein Kind, o mein Kind! Trauernd sinnt mein Herz zurück, denn ach! ich seh' dich nimmer, nimmermehr!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) , Irish [text unavailable]
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Gebet  [sung text checked 1 time]
Herr! schicke, was du [willt]1, Ein Liebes oder Leides; Ich bin vergnügt, daß beides Aus deinen Händen quillt. Wollest mit Freuden [Und wollest]2 mit Leiden Mich nicht überschütten! Doch in der Mitten, Liegt holdes Bescheiden.
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Gebet"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Prayer", copyright ©
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Prayer", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Prière", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Prière", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Preghiera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Martin Zubiria) , "Plegaria", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 134-135.
1 the modern form, "willst", is often used instead.2 Wallnöfer: "Wollest"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Ausreise zum Turnier  [sung text checked 1 time]
... ein reisenote sie bliesen. Parzival 63,9 [ ... ] Nun schimmern die blanken Stechhelme, von schwanken Zimierden und Ranken und Büschen umweht; Nun blinken die Schilde weit übers Gefilde, Mit Wappen und Bilde und Kleinod besät: Hier Balken und Streifen, Dort Löwen und Greifen Mit zackigen Schweifen, Hie Gickel und Henne, dort Drache und Aar! Wer adlig geboren zum Heerschild geschworen, Der hat sich erkoren viel Mühsal und Pein, Darf selten nur rasten muß kämpfend sich hasten Und hungern und fasten und tugendlich sein; [Muß Staubes viel schlucken Und ohne zu ducken Mit Mannheit zudrucken, Wenn Speer wider Speer zu Tjoste sich neigt.]2 [ ... ]
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Die Ausreise", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Wolfram von Eschenbach, first published 1863
Go to the single-text view
View original text (without footnotes)1 Bruch: "muthigen"
2 omitted by Bruch.
3 Bruch: "aufjubelnder"
4 Bruch: "kämpfend um's"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Weit, weit aus ferner Zeit  [sung text checked 1 time]
Weit, weit aus ferner Zeit,
Aus grüner Jugendwildniß
Grüßt mich in Lust und Leid
Ein wundersames Bildniß.
Wohl kenn' ich gut
Der Lippe Glut,
Die mit mir pflag zu kosen,
Das Auge so hold,
Der [Locke]1 Gold
Der Wange bleiche Rosen.
Denn ob in Kampf und Schmerz
Kein Hauch der Jugend bliebe:
Nie doch vergißt das Herz
Den Traum der ersten Liebe.
[ ... ]
[Still wie ein schüchtern Kind
So]2 blickt's mich an durch Thränen,
Will seine Locken lind
An meine Schulter lehnen.
Es winkt so lieb,
Es singt so trüb
Von Zeiten, die vergangen;
Da schmilzt mein Sinn
In Heimweh hin,
Bin für und für gefangen.
Denn ob in Kampf und Schmerz
Kein Hauch der Jugend bliebe:
Nie doch vergißt das Herz
Den Traum der ersten Liebe.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Schottisch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 2
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zweite Periode, Einundzwanzigste Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1873, pages 28-30.
1 Bruch: "Locken"2 Bruch: Bruch: "Still, still"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Nachruf an Walter von der Vogelweide  [sung text checked 1 time]
Angetreten hat die letzte Fahrt, Welche unser Keinem bleibt erspart: Uns'res Sanges Meister, weit im Land Einst Herr von der Vogelweid' genannt. Frommt ihm nun, wie er die Welt erkannt, Mit dem lichten, glänzenden Verstand: Nimmer, ach! er nun die Bahn uns weist, Denn entflohen ist sein hoher Geist. Fleh'n wir denn um seiner Harfe Klang, Um seinen edlen, höfischen Gesang, Da all' ird'sche Freuden ihm zerronnen; Süsser Vater, gieb ihm ew'ge Wonnen!
Authorship:
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Weihnachtsliedchen  [sung text checked 1 time]
Subtitle: Im Volkston
Es zieht aus weiter Ferne Ein Lied zu euch [hinein]1, Das klingt vom Weihnachtssterne Und hellem Lichterschein, Das klinget wohl auch leise Von Treue manchen Tag, Die [fremder]2 Lust und Weise Sich nimmer schicken mag.
Authorship:
- by (Gottlob Ferdinand) Max(imilian) Gottfried von Schenkendorf (1783 - 1817), no title, written 1814/6?, appears in Weihnachtslieder
- sometimes misattributed to Karl Joseph Simrock (1802 - 1876)
Go to the single-text view
View original text (without footnotes)Note: the Bruch score gives Simrock as the author; however, the text appears as the unnumbered prelude to three numbered Weihnachtslieder by Schenkendorf.
1 Bruch: "herein"
2 later editions of the poem have "fremde"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
9. Palmsonntagmorgen  [sung text checked 1 time]
Es fiel ein Thau vom Himmel himmlisch mild, Der alle Pflanzen bis zur Wurzel stillt; Laß dein Sehnen, Laß die Thränen! Es fiel ein [Thau der alles Dürsten stillt]1. Ein sanftes Sausen kommt aus hoher Luft, Still grünt das Thal und steht in Veilchenduft; Göttlich Leben Fühl' ich weben, [Ein sanftes Sausen kommt aus hoher Luft]2. Wie Engelsflügel blitzt es über Land; Nun schmück' dich Herz, thu an ein rein Gewand! Sieh, die Sonne Steigt in Wonne, Wie Engelsflügel blitzt es über Land. Macht [weit]3 das Thor! Der König ziehet ein, Die Welt soll jung und lauter Friede sein; Streuet Palmen! Singet Psalmen! [Hosannah]4 singt, der König ziehet ein.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Palmsonntagmorgen"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Matí de Diumenge de Rams", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Matin des rameaux", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Bruch: "Thau, der alle, alle Pflanzen stillt"; Reger: "Tau vom Himmel mild"
2 Bruch: "Still blüht das Thal und steht in Veilchenduft!"; omitted by Reger.
3 Bruch, Reger: "hoch"
4 Reger: "Hosianna"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]