[Hör']1 ich ein Vöglein singen, So stimm' ich sacht mit ein, Und [hätt']2 ich seine Schwingen, Ich bliebe nicht allein. Er hat mir nicht versprochen Die frohe Wiederkehr; Doch sagt mein Herzenspochen, Er bleibt nicht lange mehr. Das ist ein Blüh'n und Prangen, Da draussen in der Welt, Als wäre nun alles Bangen Auf ewig eingestellt. In's Herz wie Lenzgeläute Zieht lachend die Hoffnung ein: Noch heute wird er, noch heute In meinen Armen sein.
Sechs Gesänge , opus 35
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Die Harrende  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Die Harrende", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 27
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 30.
1 Naubert: "Hört' "; further changes may exist not shown above.
2 Franz: "hätte"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Ich wandre durch die stille Nacht  [sung text checked 1 time]
Ich [wandre]1 durch die stille Nacht, Da schleicht der Mond so heimlich sacht Oft aus der dunklen Wolkenhülle, Und hin und her im Tal, Erwacht die Nachtigall [Dann]2 wieder alles grau und stille. O wunderbarer Nachtgesang, Von fern im Land der Ströme Gang, Leis Schauern in den [dunklen]3 Bäumen -- Wirr'st die Gedanken mir, Mein irres Singen hier Ist wie ein Rufen [nur]4 aus Träumen.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachts", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, first published 1841
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I wander through the quiet night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je me promenais par une nuit silencieuse", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Di notte", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph von Eichendorff, Sämtliche Gedichte und Versepen, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2001, page 264.
First published in the appendices to the novellas Taugenichts and Marmorbild, 1826 in the cycle Nachtbilder (no. 1)
1 Curschmann, E. Taubert: "wandle"; further changes may exist not shown above for Taubert2 Curschmann: "Nun"
3 Curschmann, Eckert, Franz, Kletzki, Reger: "dunkeln"
4 omitted by Kiel
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
3. Die Sonn' ist hin  [sung text checked 1 time]
Die Sonn' ist hin, Wie Lust der Minn'. Nun Waldesruh Deckt still mich zu. Ach trüb und müd Ist mein Gemüt, Daß mir die Rosen all' verblüht! Um Ehr' der Welt Ist's schlecht bestellt. Sie träget Scheu Vor Glaub' und Treu. Um Gold und Lohn Spricht man ihr Hohn, Mein treues Herz das brach davon. Nach Lieb' und Glück Schau ich zurück: Das schwand dahin Mit falschem Sinn. Was ich gekos't War schlecht erlos't. Nun, reicher Gott, gieb du mir Trost!
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Sonn' ist hin", appears in Orion, first published 1851
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The sun is gone", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Orion. Ein Phantasiestück, Bremen: Verlag von Franz Schlodtmann, 1851, pages 171-172
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
4. Romanze  [sung text checked 1 time]
[Und]1 wo noch kein Wandrer gegangen, Hoch über Jäger und Roß Die Felsen [im Abendrot]2 hangen Als wie ein Wolkenschloß. Dort zwischen [den]3 Zinnen und Spitzen Von wilden Nelken umblüht Die schönen Waldfrauen sitzen Und singen im [Wind]4 ihr Lied. Der Jäger schaut nach dem Schlosse; "Die droben, das ist mein Lieb". Er [sprang]5 [von dem scheuenden]6 Rosse - Weiß keiner, wo er blieb.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Kühne", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Where no wanderer has ever walked", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Franz
2 Mendelssohn: "abendrot"
3 omitted by Mendelssohn
4 Pfitzner: "Winde"
5 Pfitzner: "sprengt"
6 Mendelssohn: "vom schäumenden"
Researcher for this page: Jakob Kellner
5. Wenn sich zwei Herzen scheiden  [sung text not yet checked]
Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt, Das ist ein großes Leiden, Wie's [größ'res nimmer]1 gibt. Es klingt das Wort so traurig gar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt. [Da]2 ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag: Mir war's, als sei verschwunden Die Sonn' am hellen Tag. [Mir klang's im Ohre]3 wunderbar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! [Da]4 ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag. Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum; Die [Lippe, die mich]5 küßte, [Ist worden kühl]6 und stumm. Das eine Wort nur sprach sie klar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Wenn sich zwei Herzen scheiden", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Quan dos cors se separen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "When two young hearts must sever"
- FRE French (Français) (Dina Levias) , "Quand deux cœurs se désunissent", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Nicola Sfredda) , "Quando si separano due cuori", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Kücken, Mendelssohn: "größer keines"; Bolko von Hochberg: "größ'res keines"
2 Henkel, Randhartinger: "Als"
3 Kücken, Mendelssohn: "Im Ohre klang mir's"; Bolko von Hochberg: "Wie klang's im Ohre"
4 Henkel: "Als"
5 Bolko von Hochberg: "Lippen, die ich"
6 Bolko von Hochberg: "Sind worden kalt"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
6. Aufbruch  [sung text checked 1 time]
Die Lüfte werden heller, Die schwarzen Wolken fliehn, Mein Herz schlägt schnell und schneller, Möchte von hinnen ziehn. Hinaus in die weite, freie, Die freie, weite Welt, Dort, wo der grüne Maie Sein schönstes Lager hält. Wer giebt mir das Geleite? Der linde West soll's sein Der weiß wohin ich schreite, Doch weiß er's nicht allein Noch Eine weiß es, noch Eine, O Frühlingslüfte weht, Wandelt die Welt zum Raine, Auf dem's zu der Liebsten geht.
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Aufbruch", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 28
Go to the single-text view
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 31.
Researcher for this page: Harry Joelson