Noch einmal, eh' hinab in's Meer Sich senkt der Sonnenball, Verklärt mit sanfter Purpurgluth Er rings des weite All. Siehst du den Steg von flüss'gen Gold Sich bauen über die Fluth? Im Traume schwebt darüber hin Mein Geist mit kühnen Muth. Er führt mich über die weite See In's ferne Heimatland, Da winkt mir meiner Lieben Haus, Das Haus, so wohlbekannt. Da weil' ich in der Theuren Kreis, Ein stets willkommer Gast; Vergessen ist der Fremde Weh, Des Lebens Müh' und Last. Doch ach, der Sonne Glanz erlischt Und Dämmrung hüllt mich ein -- Zerronnen ist der holde Traum, Ich bin allein, allein!
Vier Lieder , opus 24[35]
by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932)
1. Traumbild  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Math. Fischer , "Traumbild"
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Confirmed with Deutsches Dichterheim: Organ für Dichtkunst und Kritik, elfter Jahrgang, ed. by Paul Heinze, Dresden-Striesen: Selbstverlag, 1891, page 179. The author is identified in abbreviated form only as "Math. Fischer".
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2. Treue Liebe  [sung text not yet checked]
Herzliebes Mädchen, da lachen die Thoren, Dass mit ganzer Seele der deine ich bin, Sie spotten, du seiest zu niedrig geboren, Zu niedrig stehen mir Herz und Sinn. Es ahnt es ja keiner, was du mir bist! Wer einzig nach Reichthum und Schönheit späht, Weiss der, was Liebe ist? Will lachenden Mundes den Spott ertragen, Wie ich ihn bis heute mit Lachen ertrug. Und was sie auch schwätzen und was sie auch sagen -- Du bist mir schön und reich genug. Ich bleibe dir treu, ich bleibe dir hold, Mehr gilt mir dein stählernes Ringelein Als einer Königin Gold.
Authorship:
- by Edwin Bormann (1851 - 1912), "Treue Liebe", appears in Klinginsland: Minnelieder und Spielmannsweisen. Alten Meistern nachgesungen von Edwin Bormann, Leipzig: Edwin Bormann's Selbstverlag, first published 1891 [an adaptation]
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Herzeliebez frowelîn"
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Confirmed with Klinginsland: Minnelieder und Spielmannsweisen. Alten Meistern nachgesungen von Edwin Bormann, Leipzig: Edwin Bormann's Selbstverlag, 1891, page 21.
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3. Süße Rast  [sung text not yet checked]
Die Grille geigt im gelben Korn, Im Sand die Käfer rennen, Es glüht die Luft, kein Baum, kein Born, Die müden Sohlen brennen. Am heißen Gaumen klebt' die Zung, Das Auge blendet Glast. -- Das schönste auf der Wanderung, Das ist die süße Rast. Jetzt steigt ein braunes Dach empor, Ein gülden Zeichen schimmert. Der Tannentisch, die Bank davor Sind just für mich gezimmert. Bring Wein herbei, du Kellerjung, Den besten, den du hast. -- Das schönste auf der Wanderung, Das ist die süße Rast.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Süße Rast", appears in Thüringer Lieder, elftes und zwölftes Tausend
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Confirmed with Rudolf Baumbach, Thüringer Lieder, elftes und zwölftes Tausend, Stuttgart und Berlin: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1906, page 122
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4. Vorüber  [sung text not yet checked]
Es sauset und es brauset, Es geht ein kühler Wind. Da drunten auf der Heide, Da steht ein schönes Kind. Mit ihren weißen Armen Sie winkt mir Gottwillkomm, Mit ihren schwarzen Augen Sie lacht mich an so fromm. Dein Winken und dein Grüßen, Ach Schätzlein, hilft dir nicht: Ich muß zur Welt 'nein fahren, Ein vogelfreier Wicht. Und willst einen Liebsten haben, Such dir einen andern aus. Ich hab' ja nur zwei Flügel, Ich hab' nicht Hof noch Haus.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Vorüber"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]