[Wenn etwas in dir leise spricht]1, Daß dir mein Herz ergeben, So zweifle, Holde, nicht, Du leuchtest in mein Leben! Doch nie wirst du von mir begehrt; Wo schön're Sterne funkeln, Sei dir ein Los beschert; Ich bete nur im Dunkeln. Ich liebe dich, wie man Musik Und wie man liebt die Rose. Du bist mir wie ein Blick Ins Blaue, Wolkenlose. In Freude nur gedenke mein, Mir aber wird ein Segen Dein Angedenken sein Auf allen meinen Wegen. Denn Glück genug besitz' ich doch, Und wär' mir nichts geblieben, Als dieses Eine noch: Ein Herz, um dich zu lieben.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 61
by Eduard Lassen (1830 - 1904)
1. Wenn etwas in dir leise spricht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Lied"
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View original text (without footnotes)1 Holstein and Wüllner: "Wenn etwas leise in dir spricht"; further changes may exist not noted for Holstein.
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2. Der seltne Beter  [sung text not yet checked]
Zu Hall' auf offnem Markte stehn harrend greise Krieger, Die Stürmer von Torino, von Kesseldorf die Sieger. Der alte Schnurrbart reitet mit seinem Stab heran, Die Grenadiere schultern und präsentiren dann. Herab vom hohen Rosse schallt seine Donnerstimme; Es zucken seine Lippen vom schwerberbißnen Grimme: „Ihr habt den kühnsten Feinden den Schlachtentod gebracht; „Jetzt gilt's, dem Tode selber zu liefern eine Schlacht!” Und durch die düstern Gassen geht's fort mit dumpfem Schweigen Die Straßen immer weiter, bis sich die Stunden neigen. Im Abendgolde glänzet zu Bärenburg das Schloß, Da hält der alte Schnurrbart mit seinem langen Troß. Man schultert, präsentiret die blinkenden Gewehre, Und jeder fragt wohl schweigend: Wem gilt die hohe Ehre? Der Feldherr steigt vom Rosse, tritt in sein Schloß hinein. Man sagt, er hätt' gezittert. Weiß nicht, wohl könnt' es sein. Im Sterben liegt die Tochter, die er geliebt vor Allen, Sie kann mit bleichen Lippen kaum noch „mein Vater!” lallen. Sichtbar beweget faßt er die todeswelke Hand; Dann hat er still und schweigend zum Garten sich gewandt. An abgeschiednem Orte, wo ew'ge Lüfte beten, Will mit gebeugten Knie' er vor Gott mit Bitten treten. „Du alter Feldherr oben, der größ're Heere führt, „Als ich in meinem Leben zusammen kommandirt, „Viel Schufte kommen vor Dich mit feinem Rednerschwalle, „Doch mein' ist nicht studiret mit schönen Klang und Falle; „Du aber, Du verstehest, was Vaterherzen sind. „Sobald komm' ich nicht wieder. -- Laß mir mein liebes Kind!” Drauf schreitet er zum Schlosse, vom Glauben aufgerichtet. -- Die Tochter ist verschieden. -- Das hätt' ihn bald vernichtet. Er küßt die bleiche Lippe und spricht dann für sich hin: „Leb' wohl, und sag' der Mutter, daß ich verwais't nun bin!” Man sagt, es sei ihm murmelnd noch dieses Wort entfahren: „Wär' Gott zu mir gekommen, wär' nicht so hart verfahren!” Der Deßauer Marsch ertönt; sie schultern das Gewehr. Der Feldherr vor der Fronte hat nie gebetet mehr.
Authorship:
- by Heinrich Fitzau (1810 - 1859), "Der seltne Beter"
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Confirmed with Borussia. Eine Sammlung deutscher Gedichte aus dem Gebiete der Geschichte Preußens, für Schule und Haus, erster Theil, zweiter Abschnitt, ed. by Joh. Aug. O. L. Lehmann, Marienwerder: Albert Baumann, 1843, pages 413 - 415. This edition has many notes, for which Melanie Trumbull provides translations below.
Notes: The subject of this text is Leopold I, Prince [Fuerst] of Anhalt-Dessau, Preussischer General-Feldmarschall, 1676 - 1747.
Stanza One:
"Hall' ": the Prince's Regiment was transferred to the city of Halle.
"Torino": victory in 1706 during the War of the Spanish Succession, also known as Queen Anne's War.
"Kesseldorf" : victory in 1745, second Silesian War, during the greater War of the Austrian Succession.
Stanza Five: 'Der alte Schnurrbart' had ten children, three of whom pre-deceased him. The dying daughter referenced here is Luise, Prinzessin von Anhalt-Dessau, her maiden-name distinction; when she married VERY young, she became Luise, Fürstin von Anhalt-Bernburg 1709 - 1732. She was twenty three years of age when she gave birth to a healthy daughter, Sophie Luise. But the birth was too much for the young mother, and she died several days after giving birth.
The prayer of Prince Leopold I is anecdotal, and has been quoted as follows:"Herr, ich bin kein solcher Lump, der dir bei jeder Hundsvötterei mit Gebeten auf dem Halse liegt; ich will auch sobald nicht wieder kommen; aber, hilf mir nur diesmal und laß meine Tochter gesund werden!"(page 414, footnote number 6)
Translation:
"Lord! I am not such a scoundrel to fling myself at you like a dog with idolatrous prayer. I won't come back and trouble you again anytime soon. But, help me just this once, and let my daughter get well!"
The old man was broken-hearted when his Luise died, and would never again travel to the Baerenburg Castle: "I don't want to see that place again, where my Luise had to die."
Stanza Eight: "Farewell, and tell your Mother ..." : Prince Leopold I's wife, and mother of his children, died shortly before he did. However, the author took some poetic license and altered history to suit himself: the adult daughter was the first to die, and the wife/mother died years later.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Lied aus Heinrich VIII, von Shakespeare  [sung text not yet checked]
Orpheus Laute hiess die Wipfel Wüster Berge kahle Gipfel, Niedersteigen, wenn er sang Pflanz' und Bluth und Frühlingssegen Sprossten, wie wenn Sonn' und Regen, Folgten nur dem Wunderklang. Alle Wesen, die ihn hörten, Wogen selbst, die sturmempörten, Neigten still ihr Haupt herab. Solche Macht ward süssen Tönen, Herzensweh und tödtlich Sehnen Wiegen sie in Schlaf und Grab.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by John Fletcher (1579 - 1625), no title, appears in Henry VIII and misattributed to William Shakespeare (1564 - 1616)
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Confirmed with Musikalisches Wochenblatt, Volume 2, Part 1, Leipzig, 17 February 1871. II Jahrg., Nr. 8, cover page.
Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]
4. Sommerabend  [sung text not yet checked]
Das ist die Zeit der Rosenpracht -- O Herz, Gott wolle Dich hüten! Sie glänzen am Tag, durchglühen die Nacht, Sie treiben, sie knospen, sie blühen mit Macht, Die Knospen verdrängen die Blüthen. Das ist kein Blüh'n, wie das Veilchen blüht: Verborgen, gebückt und flehend -- Das ist ein Blühen, das Flammen sprüht, Die Welt berauscht, die Welt umglüht, Im feurigen Kusse vergehend. Und die Gluth ist nicht weg, wenn die Nacht anbricht, Der Welt will die Ruhe nicht taugen! Die Geister der Sonne verlassen sie nicht: Sie strömen aus schwirrenden Käfern Licht, Sie funkeln aus schöner Augen. Ein Flüstern, ein Necken geht durch die Nacht, Am Himmel ein Leuchten von Wettern! Das ist die Zeit der Rosenpracht: Ein Meer von Knospen quillt auf und verlacht Die Blumen, die sterbend entblättern!
Authorship:
- by Bernhard Scholz (1831 - 1871), no title, appears in Gedichte, in Frühlings- und Sommer-Lieder, no. 8
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Confirmed with Gedichte von Bernhard Scholz. Aus dem Nachlasse, herausgegeben von Freunden des Verstorbenene, Wiesbaden, Verlag von Rodrian und Röhr, 1872, page 29.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Nach dir, o Biene, schauet die Amra  [sung text not yet checked]
Nach dir, o Biene, schauet Die Amra sehnend aus; In ihrem Kelche thauet Honig zu süßem Schmaus. Doch ach! sie ist vergessen, Die vormals dich berauscht; Waldblume hat indessen Mit ihr den Platz getauscht.
Authorship:
- by (Karl August) Alfred, Freiherr von Wolzogen (1823 - 1883), no title, appears in Sakuntala
Based on:
- a text in Sanskrit (संस्कृतम्) by Kalidasa (flourished 5th century) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Rekrutenlied aus Wallensteins Lager, von Schiller  [sung text not yet checked]
Trommeln und Pfeifen, Kriegrischer Klang! Wandern und streifen Die Welt entlang, Rosse gelenkt, Mutig geschwenkt, Schwert an der Seite, Frisch in die Weite, Flüchtig und flink, Frei, wie der Fink Auf Sträuchern und Bäumen, In Himmels Räumen, Heisa! ich folge des Friedländers Fahn!
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), no title, appears in Wallenstein, in Wallensteins Lager, 7. Auftritt (Rekrut singt)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
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