Wie könnt' ich [dein]1 vergessen! Ich weiß, was du mir bist, Wenn auch die Welt ihr Liebstes Und Bestes bald vergißt. Ich sing' es hell und ruf es laut: Mein Vaterland ist meine Braut! Wie könnt' ich dein vergessen! Dein denk' ich alle Zeit; Ich bin mit dir verbunden, Mit dir in Freud' und Leid. Ich will für dich im Kampfe steh'n, Und soll es sein, mit dir vergeh'n. Wie könnt' ich dein vergessen! Ich weiß was du mir bist, So lang ein Hauch von Liebe Und Leben in mir ist. Ich suche Nichts, als dich allein, Als deiner Liebe werth zu sein.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 84
by Eduard Lassen (1830 - 1904)
1. Mein Lieben  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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View original text (without footnotes)1 Dumont: "dich" (Hofmeister); further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Ein geistlich Abendlied  [sung text not yet checked]
Es ist [so]1 still geworden, Verrauscht des Abends Wehn, Nun hört man aller Orten Der [Engel]2 Füße gehn, Rings in die [Thale]3 senket Sich Finsterniß mit Macht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Es ruht die Welt [im]4 Schweigen, Ihr Tosen ist vorbei, Stumm ihrer Freude Reigen Und stumm ihr Schmerzenschrei. Hat Rosen sie geschenket, Hat Dornen sie gebracht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Und hast du heut gefehlet, O [schaue nicht]5 zurück; Empfinde dich beseelet Von freier Gnade Glück. Auch des Verirrten denket Der Hirt auf hoher Wacht -- Wirf ab, Herz, was dich kranket Und was dir bange macht! Nun stehn im Himmelskreise Die Stern' in Majestät; In gleichem festem Gleise Der goldne Wagen geht. Und gleich den [Sternen]6 lenket Er deinen Weg durch Nacht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket, Und was dir bange macht!
Authorship:
- by (Johann) Gottfried Kinkel (1815 - 1882), "Ein geistlich Abendlied", appears in Gedichte, in Auf der Wanderschaft, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed wtih Gedichte von Gottfried Kinkel, Erster Band, Siebente Auflage, Stuttgart, Verlag der J. F. Cotta'schen Buchhandlung, 1872, pages 191-192.
1 Blumner: "nun" (Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag in Magdeburg); further changes may exist not shown above2 Taubert: "Eng'lein"
3 Ohlsen: "Thäler"; Schumann: "Tiefe"
4 Ohlsen: "in"
5 Taubert: "schau' nicht trüb"
6 Ohlsen: "Stürmen" (the score is almost certainly erroneous)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die]3 Blätter fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Preis: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Trost der Nacht  [sung text not yet checked]
Es heilt die Nacht des Tages Wunden, Wenn mit der Sterne buntem Schein Das königliche Haupt umwunden Sie still und mächtig tritt herein. Die milden leisen Hauche kommen, Der Farben grelle Pracht erblasst. In weicher Linie ruht verschwommen Der scharfen Zackenfelsen Last. So legt die Nacht mit Muttergüte Sich um die Seele schmerzenvoll. Es läutert sich still im Gemüte Zur Wehmut jeder bittre Groll. Die Tränen, die vergessen schliefen, Nun strömen sie in mächt'gem Lauf; Es steigt aus wunden Herzenstiefen Ein rettungahnend Beten auf!
Authorship:
- by (Johann) Gottfried Kinkel (1815 - 1882)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Über Nacht  [sung text not yet checked]
Über Nacht, über Nacht Kommt still das Leid, Und bist du erwacht, O traurige Zeit! Du grüßest den dämmernden Morgen Mit Weinen und mit Sorgen. Über Nacht, über Nacht Kommt still das Glück Und bist du erwacht, O selig Geschick! Der [düstere]1 Traum ist zerronnen, Und Freude [gewonnen]2. Über Nacht, über Nacht Kommt Freud und Leid, Und eh du's gedacht, Verlassen dich beid Und gehen, dem [Herrn]3 zu sagen, Wie du sie getragen.4
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Über Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2020
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der höheren Töchterschule, ed. by Dr. Ferdinand Seinecke, Dresden, Louis Ehlermann, 1861, page 111, no. 189.
1 Wolf: "düstre"2 Wolf: "ist gewonnen"
3 In some editions, "Herren"
4 Some publications of this poem show four stanzas, for example, Allgemeine Missions-Zeitschrift, Vol. 7, Gütersloh, Bertelsmann, 1880, p. 86. The last stanza is:
Über Nacht, über Nacht Da kommt der Tod, Ach, hast du's bedacht Im Morgenrot? Du wirst nicht erbeben War Liebe dein Leben.
Researcher for this page: Emily Ezust [Administrator]
6. Noch ist die blühende, goldene Zeit  [sung text not yet checked]
Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, und so [froh]1 wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt [von]2 Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: Noch [ist]3 die [schöne, die blühende]4 Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Frei ist das Herz, und frei ist das Lied, Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht, Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei, So spröd und verschämt auch die Lippe sei. Wo ein Lied erklingt, [wo]5 ein Kuß sich beut, Da heißt's: Noch ist blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Ja im Herzen tief [innen]6 ist Alles daheim, Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim. [Drum]7 frisch sei das Herz und lebendig der Sinn, Dann brauset, ihr Stürme, daher und dahin! Wir [aber sind allzeit]8 zu singen bereit: Noch [ist]3 die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen!
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Tage der Rosen", appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 5. Prinzessin Rebenblüthe
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, 60. Aufl., Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1888. Kap. 5. Prinzessin Rebenblüthe, page 66.
1 Baumgartner, Gade: "blau"; in some editions of the poem, Wallnöfer: "klar"2 Wallnöfer: "vom"
3 Baumgartner: "ist ja"
4 Wallnöfer: "blühende, goldene"
5 Wallnöfer: "und"
6 Baumgartner: "drinnen"
7 Gade: "Darum"
8 Baumgartner: "sind allezeit"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler