"Komm mit! Beflügle deinen Schritt." So klang es von der grünen Au', Als schauend zu des Himmels Blau Ich durch des Waldes Hallen Ein Posthorn hörte schallen. O wie sich da mein Sinn bewegt, Die alte Lust zur Welt sich regt, Ein fieberisches Sehnen Fühlt' ich bei Hornestönen. "Komm mit! Ich lehr dich fremde Sitt'!" So klang es hell, so klang es süss, Wie Stimmen aus dem Paradies. "Ich führe dich zur Ferne, Zu neuer Sehnsucht Sterne. O sieh', wie lacht die Bläue schön, Folg meinem lockenden Getön, Hinab zum Land der Blüthen, Wo Dichters Träume glühten." "Komm mit! Auf, folg in Sturmesschritt!" Dem hold verlockenden Getön Konnt' ich nicht länger widerstehn. Gedanken schon entgleiten Blitzschnell zu fernsten Weiten. Doch, horch da bannt mich zaubervoll Ein Ton der süssem Mund entquoll: Ich bleib' im Vaterlande, In süssen Liebesbande.
4 Gesänge für Sopran und Horn (oder Violoncello) mit Begleitung des Pianofortes , opus 117
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Hornesruf  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Horncall", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Des deutschen Schiffers Heimat  [sung text checked 1 time]
Die Wolken ziehen so [stille]1 Im freundlichen Sonnenstrahl, Ach könnt ich mit ihnen segeln Zum heimathlichen Thal, Wohl fern am blauen Gewässer Winkt drüben ein grüner Strand Mit mächtigen dunkeln Eichen Das ist mein Vaterland. Dort klingen kräftige Lieder, Aus freier und froher Brust, Dort rauschen der Sänger Saiten Beseelt von Sangeslust. Was regt sich mir in dem Busen? Was ist mir das Herz so schwer? Ach, das ich am fernen Strande In deutscher Heimath wär!
Authorship:
- by Gustav Rasmus (1817 - 1900)
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View original text (without footnotes)1 Reissiger: "silbern"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Erfüllte Ahnung [sung text checked 1 time]
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Ach, ich sehne mich nach Tränen, Liebestränen, [schmerzenmild]1, Und ich fürchte, dieses Sehnen Wird am Ende noch erfüllt. Ach, der Liebe süßes Elend Und der Liebe bittre Lust Schleicht sich wieder, himmlisch quälend, In die kaum genes'ne Brust.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 12
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ah, je voudrais pleurer", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Deprosse: "schmerzensmild"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
Wenn du mir vorüberwandelst, Und dein Kleid berührt mich nur, Jubelt dir mein Herz, und stürmisch Folgt es deiner schönen Spur. [Dann]1 drehst du dich um, und schaust mich Mit den großen Augen an, [Und mein Herz ist]2 so erschrocken, Daß es kaum dir folgen kann.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 14
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "When you walk past me", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lorsque tu passes près de moi", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Reissiger: "Doch"
2 Reissiger: "ist mein Herz gleich"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Abendständchen  [sung text checked 1 time]
Schlumm're du mein Leben, schlumm’re ruhig ein! Engel dich umschweben leicht im lichten Schein. Schweben auf uns nieder, Singen süsse Lieder, Wiegen sanft dich ein, Schlumm're ein. Holde Träume, lächeln dir in süsser Ruh; Zephyretten fächeln sanft dir Wonne zu. Horch, die Bäume rauschen; Flinke Geister lauschen, Mädchen engelrein, Schlumm're ein.
Authorship:
- by Gustav Rasmus (1817 - 1900)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]