Trug mein Herz ich auf der Hand, [wehte]1 ein Wind her übers Land, weg war es! Kam ein Mütterchen. "Mit Verlaub: habt ihr mein Herz?" Die Alte war taub, nickte nur. Kam der Jäger, brummte was: "So ein Herz, was schert mich das, frag weiter!" Fragt' ich die Wege auf und ab, keiner mein Herz mir wieder gab, weg war es! Kam zuletzt des [Hufschmieds]2 Kind: "Mädel, sahst du kein Herz im Wind?" Lachte sie leis: "Hat's auch der Wind nicht, hast du doch keins, du dauerst mich, Bub, da, nimm meins, aber halt's fest!
Fünf Lieder , opus 13
by Max von Schillings (1868 - 1933)
1. Das mitleidige Mädel  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Das mitleidige Mädel"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "The compassionate lassie"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Berlin und Hamburg, Alfred Janssen, 1912, Volume 3, page 69.
1 Jarnach: "weht' "2 Schillings: "Huffenschmieds"
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
2. Märchen  [sung text not yet checked]
Jüngst sah ich den Wind, Das himmlische Kind, Als ich träumend im Walde gelegen, Und hinter ihm schritt Mit trippelndem Tritt Sein Bruder, der Sommerregen. In den Wipfeln da ging's Nach rechts und nach links, Als wiegte der Wind sich im Bettchen; Und sein Brüderchen sang: Di Binke di Bank, Und schlüpfte von Blättchen zu Blättchen. Weiss selbst nicht, wie's kam, Gar zu wundersam Es regnete, tropfte und rauschte, Dass ich selber ein Kind, Wie Regen und Wind, Das Spielen der beiden belauschte. Dann wurde es Nacht, Und eh ich's gedacht, Waren fort, die das Märchen wir schufen. Ihr Mütterlein Hatte sie fein Hinauf in den Himmel gerufen!
Authorship:
- by Arno Holz (1863 - 1929), no title, appears in Buch der Zeit, in Tagebuchblätter, no. 12
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Confirmed with Arno Holz, Buch der Zeit: zweite vermehrte Auflage, Berlin: F. Fontane & Co., 1892, pages 246 - 247. Appears in Tagebuchblätter, no. 12.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Sommer
Sommerliche Mittagsstunde . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Mit der Pinasse  [sung text not yet checked]
Mädchen, reich' mir deine Hände, Spring ins Boot, nicht zu behende, Lös das Tau vom Bohlenring. Über kleine Wellenhügel Tanzen unsre Segelflügel Wie der weiße Schmetterling. Bläst Nordost uns frisch hinaus, Weht Südwest uns sanft nach Haus. Lustig Liebesabenteuer, Ich und du allein am Steuer, Weite Wassereinsamkeit. Letztes Ufer im Verblassen, Hoch am Maste der Pinassen Wimpelt die Verschwiegenheit. Bläst Nordost uns frisch hinaus, Weht Südwest uns sanft nach Haus. Wenn die Bretter plötzlich krachen, In die Tiefe taucht der Nachen, Sah es nur der wilde Schwan. Klopft dein Herzchen? Laß uns wenden Und die stille Fahrt beenden, Bald am Herde sprüht dein Span. Blies Nordost uns frisch hinaus, Weht Südwest uns sanft nach Haus.
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Mit der Pinasse", subtitle: "Schön Wetter", appears in Adjudantenritte
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Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, page 47.
Researcher for this page: Emily Ezust [Administrator]
5. Das Geheimnis  [sung text not yet checked]
Sie konnte mir kein Wörtchen sagen, Zu viele Lauscher waren wach, Den Blick nur durft ich schüchtern fragen, Und wohl verstand ich, was er sprach. Leis [komm']1 ich her in deine Stille, Du schön belaubtes [Buchenzelt]2, Verbirg in deiner grünen Hülle Die Liebenden dem Aug' der Welt! Von ferne mit verworrnem Sausen Arbeitet der geschäft'ge Tag, Und durch der Stimmen hohles Brausen Erkenn' ich schwerer Hämmer Schlag. So sauer ringt die kargen Loose Der Mensch dem harten Himmel ab, Doch leicht erworben, aus dem Schooße Der Götter fällt das Glück herab. Daß ja die Menschen nie es hören, Wie treue Lieb' uns still beglückt! Sie können nur die Freude stöhren, Weil Freude nie sie [selbst entzückt]3. Die Welt wird nie das Glück erlauben, Als Beute [wird es nur]4 gehascht, Entwenden mußt du's oder rauben, Eh [dich die Mißgunst]5 überrascht. Leis auf den Zähen kommt's geschlichen, Die Stille liebt es und die Nacht, Mit schnellen Füßen ist's entwichen, Wo des Verräthers Auge wacht. O schlinge dich, du sanfte Quelle, Ein breiter Strom um uns herum, Und drohend mit empörter Welle Vertheidige dieß Heiligthum.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Das Geheimniß", written 1797, first published 1798
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El secret", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De geheime schuilplaats", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "The secret", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le secret", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Erster Theil, Leipzig, 1800, bey Siegfried Lebrecht Crusius, pages 15-16; and with Musen-Almanach für das Jahr 1798. herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 299-300.
1 Schiller (Musenalmanach): "schleich"2 Schubert (D. 250, Neue Gesamtausgabe): "Buchengrün"
3 Schmezer: "selbst, nie entzückt"
4 Schubert (D. 793): "nur wird es"
5 Schmezer: "die Mißgunst uns"
See also Zelter's Im Garten which uses some pieces from this poem.
Research team for this page: Ulrich Eisenlohr , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]