Mit der Freude zieht der Schmerz Traulich durch die Zeiten, Schwere Stürme, milde Weste, Bange Sorgen, frohe Feste Wandeln sich zur Seiten. Und wo manche Thräne fällt, Blüht auch [eine]1 Rose, Schon gemischt, noch eh' wir's bitten, Ist für Thronen und für Hütten Schmerz und Lust im Loose. War's nicht so im alten Jahr? Wird's im neuen enden? Sonnen wallen auf und nieder, Wolken geh'n und kommen wieder, Und kein Wunsch wird's wenden. Gebe denn, der über uns Wägt mit rechter Waage, Jedem Sinn für seine Freuden, Jedem Mut für seine Leiden, In die neuen Tage. Jedem auf des Lebens Pfad Einen Freund zur Seite, Ein zufriedenes Gemüthe, Und zu stiller Herzensgüte Hoffnung in's Geleite.
Vier Gesänge für vier Männerstimmen , opus 41
by Wilhelm Speidel (1826 - 1899)
1. Neujahrslied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Peter Hebel (1760 - 1826), "Neujahrslied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó d'any nou", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Lau Kanen) , "Nieuwjaarslied", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "New Year's song", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hebel's Werke, zweite Ausgabe in drei Bänden, Erster Band, Karlsruhe: Verlag der Chr. Fr. Müller'schen Hofbuchhandlung, 1853, page 239.
1 Mendelssohn: "manche"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Frühlingspracht  [sung text not yet checked]
Lieder gib' mir, süße Lieder, Herr, zu deiner Frühlingspracht! Deine Sonne strahlet wieder Auf die Wunder deiner Macht. Ringsum waltet selig Leben, Alle Kräfte sind erneut, Blüten sind den Baum gegeben, Kränze auf die Flur gestreut. Möchte mit den Vöglein singen, Möchte mit den Blumen blühn, Möchte mich zur Höhe schwingen, Wo die goldnen Wolken ziehn. Möchte in den Himmel fliegen, Baden mich im Lichte hell, Und mit langen, durst'gen Zügen Trinken aus des Lebens Quell. Lieder gib' mir, süße Lieder, Herr, zu deiner Frühlingspracht! Gabst den Vogel sein Gefieder Und des Sanges süße Macht! Hast auch mir ein Herz gegeben, Das sich deiner Wunder freut, O, so laß es aufwärts schweben, Auf des Sanges Seligkeit.
Authorship:
- by Louise Antoinette Eleonore Konstanze Agnes Franzky (1794 - 1843), as Agnes Franz, "Im Frühling", appears in Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Confirmed with Literarischer Nachlaß von Agnes Franz, erster Band, ed. by Julie von Großmann, Berlin: C. G. v. Puttkammer, 1845. Appears in Gedichte von Agnes Franz, in Vermischte Gedichte, pages 49 - 50.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
[ ... ]
Im Wald sind viele Blumen,
Es singen die Vögel all',
Es springt ob hellen Steinen
Der fröhliche Wasserfall.
Doch seh' ich nicht die Blumen,
Ich höre die Vögel nicht,
Kaum hörbar ist's verrauschet,
Was flüsternd die Quelle spricht.
'S ist mir wie'n Traum geworden
Alles, was um mich ist;
Ich weiß nur noch von Allem,
Daß du nicht bei mir bist!
Authorship:
- by Carl Morell (1823 - 1866), "Sehnsucht"
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Confirmed with Schweizerische Volksbibliothek. Die schweizerischen Dichter in 24 Bänden, zweiundzwanzigster Band,, Zürich: Friedrich Schultheß, 1860. Appears in Blumenlese aus dem neuern schweizerischen Dichtern, zweite Band, ed. by Heinrich Kurz, page 417.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Das grüne Thier und der Naturkenner  [sung text not yet checked]
Die Thadener zu Hanerau sind ausgewitzte Leute: Wär noch kein Pulver in der Welt, erfänden sie es heute! Allein, allein So wird es immer sein: Was man zum erstenmal ersicht, Kennt selber auch der Klügste nicht! Und -- wie einmal die Thad'ner mähn, Sie einen grünen Frosch ersehn, So grüne, so grüne! So grüne war der liebe Frosch und blähte mit dem Kropfe: Den Thad'ner fiel vor Schreck dabei die Mütze von dem Kopfe. Mit Beinen vier Ein grünes, grünes Thier! Das war für sie zu wunderlich, Zu neu und zu absunderlich! Da mußte gleich der Schultheiß her: Sollt' sagen, welch' ein Thier das wär, Das grüne, das grüne! Das grüne Thier der Schultheiß sah, als einen Hupf es machte! -- Die Thad'ner wollten schon davon; da sprach der Alte: fachte! Lauft nicht davon, Es sitzt und ruhet schon. Seid still! und ich erklär es bald: Das Thier kommt aus dem grünen Wald: Der grüne Wald ist selber grün; Davon ist auch das Thier so grün, So grüne, so grüne! So grüne; denn es lebt darin von eitel grünem Laube: Und, -- wenn es nicht ein Hirschbock ist, -- ist's eine Turteltaube! Da hub der Hauf Den Schulz mit Schultern auf, Sie riefen: das ist unser Mann, Der jeglich Ding erklären kann, Er kennt und nennt es keck und kühn, Kein Kreatur ist ihm zu grün, Zu grüne, zu grüne!
Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853), "Das grüne Thier und der Naturkenner", appears in Allerlei Geister. Mährchenlieder, Sagen und Schwänke, first published 1848
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Confirmed with August Kopisch, Allerlei Geister: Märchenlieder, Sagen und Schwänke, Berlin: Alexander Duncker, 1848, pages 171 - 172.
Researcher for this page: Melanie Trumbull