In stillen Fantasieen Sitz' ich am Wiesenbach; Und wie die Wellen fliehen, Fliehn meine Seufzer nach; Ihr schnell entflohnen Stunden, Euch find' ich nimmer hier! [Ihr schnell entflohnen Stunden]1, Warum, da ihr entschwunden, Blieb noch Erinn'rung mir! Ich ruf' euch nur vergebens, Ihr kehret nie zurück; Im Lenze meines Lebens Schwand meines Lebens Glück. Ihr schnell entflohnen Stunden, Euch find' ich nimmer hier! Wohl seid ihr längst entschwunden, Doch, ewig fest gebunden, Bleibt noch Erinn'rung mir.
Erinnerung, Sehnsucht und geheime Liebe. Deutsche Lieder für Bass, Bariton oder Alt
Song Cycle by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. In stillen Fantasieen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Diederich Gries (1775 - 1842), "Erinnerung", subtitle: "Aus dem Französischen", appears in Gedichte und poetische Übersetzungen, in Übersetzungen
Based on:
- a text in French (Français) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Johann Diederich Gries, Gedichte und poetische Übersetzungen, zweites Bändchen, Stuttgart: F. C. Löflund und Sohn, 1829, page 260. Appears in Übersetzungen.
1 Nägeli: "Ihr schlugt die tiefen Wunden"Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Ständchen  [sung text checked 1 time]
"Was seufzest du?" fragt deiner Unschuld Rosenmund. Die Nacht nur gab dir Antwort kund: "Mein Herz, es ist so krank und wund, du nahmst die Ruh'." Mir füllt die Brust nur eines Engels himmlisch Bild, dein lieblich Lächeln, kindlich mild. Aus deinem Blick nur Heilung quillt und Götterlust. O still' die Pein! Du, die mit Nacht'galltönen singt, die mir das Glück des Himmels bringt, um die mein letzter Hauch noch ringt, komm und sei mein!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
- possibly by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Wo die Myrthen ewig blühen  [sung text not yet checked]
Wo die Myrthen ewig blühen Und Orangenwälder stehn, Wo die Sterne heller glühen Möcht ich da die Heimat sehn? Was sind diese Wunderauen Ohne dich, mein süßes Glück, Meine Liebe, mein Vertrauen Wies man dort wohl kalt zurück! In den Bergen, auf den Klüften In dem düstern Tannenwald, Wo bei immer reinen Lüften Mild und klar das Echo schallt? Wo die Zweige sich verdichten, Weil' ich gern, doch nur bei dir, So sind Eichen, grüne Fichten, Ohne Reiz und Anmuth mir. Dort wo spiegelklar und helle Eis den Strom zusammenfügt, Oder wo auf blauer Welle Sich ein zierlich Schifflein wiegt? Bin ich da, so möcht' ich weiter, Finde Ruh' und Frieden nicht, Werde nimmer wieder heiter, Fern' von deiner Augen Licht! Wie den Schweizer Hirten-Sänge Immer nach der Heimat ziehn, Rufen deines Namens Klänge Mich zu dir, mein Liebling, heim! Nur wo du bist, möcht' ich leben, Bei dir sein in Glück und Schmerz; Nicht in's Ferne geht mein Streben, Ist mir Heimat stets dein Herz!
Authorship:
- by Karoline (or Caroline) Wilhelmine Leonhardt (1811 - 1899), as Karoline Leonhardt-Lyser, "Heimweh"
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Confirmed with Der Humorist, dritter Jahrgang, Wien: Leopold Grund, 1839. Issue no. 24, 2. Februar 1839, page 94.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
4. Geheime Liebe  [sung text checked 1 time]
Sonst sah mich der Morgenstrahl freudig mit dir gehen, froh grüßt' ich dich tausendmal, glücklich, dich zu sehen. Was ich tat, geschah für dich, sahst es stets mit Freude. Heimlich und doch inniglich liebten wir uns beide. Kamst du von der Jagd zurück, müd' von rauhen Wegen, flog ich mit der Liebe Blick immer dir entgegen. In der Zeit, die schnell entwich, spannen wir nur Seide. Heimlich und doch inniglich liebten wir uns beide. Was ich fühlte, was ich dacht', konnt'st nur du verstehen, sprachst ja stets zur guten Nacht: "Morgen Wiedersehen!" Jeder and're Wunsch entwich, wusste nichts vom Leide! Heimlich und doch inniglich liebten wir uns beide. Weilte, ach, so gern bei dir, sprach von meiner Liebe, bat nur eins vom Schicksal mir: Dass es stets so bliebe. Du bist dort und ich bin hier, sag', ob dies uns scheide! Heimlich und doch inniglich liebten wir uns beide.
Authorship:
- by Karoline (or Caroline) Wilhelmine Leonhardt (1811 - 1899)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Geheimes  [sung text checked 1 time]
Es gibt verborg'ne Blüten, von denen niemand weiß, und manche süße Rose tief unter Schnee und Eis. Es lebt viel Leid und Wonne, es kennt die Welt es nicht, und viel geheime Liebe, die nie zur Liebe spricht. Gar mancher hat gekämpfet, dem nie der Lorbeer blüht, gar mancher ist ein Dichter, singt auch kein Mund sein Lied. Sich so Geheimes denken, wie ist es mir so schön; ich meine, Teure grüßen in milder Lüfte Weh'n.
Authorship:
- by Karoline (or Caroline) Wilhelmine Leonhardt (1811 - 1899)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Meinst du, ich müsst im Sehnen  [sung text checked 1 time]
Meinst du, ich müsst' im Sehnen nach dir vor Schmerz vergeh'n und unter heißen Tränen nach meinem Grabe seh'n? Wähnst du mein Herz zerrissen, weil du mir nicht mehr nah? Ich kann dich Jahre missen, seit ich dich Tage sah. Ich habe dich gefunden, und mit dir all mein Glück, ich schau' nach jenen Stunden zu aller Zeit zurück. Brauch' ich es noch zu wissen, ob du bist hier, ob da? Ich kann dich Jahre missen, seit ich dich Tage sah. Aus jenen Tagen web' ich mir Mond und Sonnenschein, seit jenen Tagen leb' ich vereint mit dir allein. In Glück, in Kümmernissen bist du für mich ja da; ich kann dich Jahre missen, seit ich dich Tage sah.
Authorship:
- by Karoline (or Caroline) Wilhelmine Leonhardt (1811 - 1899)
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Researcher for this page: Johann Winkler7. Wolken kommen  [sung text not yet checked]
Wolken kommen, Wolken ziehen; Aber keine will mich grüßen Von der Holden, von der Süßen, Die das Herz mir macht erglühen. Zweifeln sollt' ich an der Liebe, Die sie schwur mit zartem Munde; Denn es wird mir keine Kunde, Daß sie lebe, daß sie liebe. Weiß'st Du, wie Du mich betrübest, Ohne Gruß, und ohne Kunde? Laß mich wissen denn zur Stunde, Daß Du lebest, daß Du liebest!
Authorship:
- by Carl Grüneisen (1802 - 1878), "Wunsch", appears in Lieder, first published 1823
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Confirmed with Lieder von Carl Grüneisen, Stuttgart und Tübingen, in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1823, page 20.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]