Sylvester, steh auf, Land ab und Land auf; Du Fauler, du Später, Du Schlafmützenpeter, Du Bettmurmeltier! Sylvester, heraus, In Hutte und Haus Die Mädel, die Buben, Mit Bütten und Zuben, [Sylvester, steh auf!]1 Sylvester, komm her, Du Schlafzottelbär, In Topf und in Teller, In Küche und Keller, Da wird heut geschleckt! Sylvester, gut Nacht, Sankt Nikolaus wacht, Der bringt eine gute, Vortreffliche Rute: Sylvester, steh auf!
Liederbuch für Kinder
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Sylvester  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Saxifraga. Gedichte, first published 1887
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Sie rüsten dein Bad!"
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2. Schweres Aufstehen  [sung text checked 1 time]
Lass mich schlafen, Mütterlein, 'S ist so gut im Bettchen mein, Und es kommt der Morgenschein Lange, lang noch nicht herein. Miezekätzchen auch noch ruht; Hörst du, wie es schnurren tut? Schnurre, schnurr in guter Hut -- O wie ist's im Bettlein gut. Doch das Frühstück steht bereit, Ob es regnet oder schneit; Miezchen, mach die Augen weit -- Schnell heraus, nun ist es Zeit!
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]3. Morgenlied  [sung text checked 1 time]
Lieber Gott, ich danke dir Für den Schlaf in dieser Nacht, Hast gesandt ein Englein mir, Das hat treu bei mir gewacht. Alles, was ich tu und denk, Tu ich heute dir zulieb; Vater, meine Schritte lenk Und ein dankbar Herz mir gib. Ich will brav und folgsam sein, Dass, wenn ich zum Schlafen geh, Mein getreues Engelein Freundlich auf mich niederseh.
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]4. Die Kuckucksuhr  [sung text checked 1 time]
Kaum wach ich vom Schlafen auf Ruft der Kuckuck schon "Steh auf, Steh auf, kuckuck." Soll ich in die Schule gehn, Muss ich immer nach ihm sehn; Ja, ich geh schon, 's hat noch Zeit, Sperr den Schnabel nicht so weit, Kuckuck, kuckuck. Komm ich etwas spät nach Haus, Zankt er mich gleich tüchtig aus: 'S ist schon Viertel über vier, Streuner, wart, ich komme dir! Kuckuck, kuckuck! Packt mich manchmal Ungeduld, Ruft er wiederum "Geduld, Geduld, kuckuck." Fleißig ist er, das ist wahr, Niemals fehlt er um ein Haar, Sprengt sein Türlein an dem Haus, Streckt sein rotes Zünglein raus, Kuckuck, kuckuck. Abends, wenn ich gerne spiel, Wird's dem Kuckuck gleich zu viel, Rufet laut: Die Uhr ist acht, Hänslein geh ins Bett, gut Nacht! Gut Nacht, kuckuck!
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Eugen mit dem roten Hut  [sung text checked 1 time]
Prinz Eugenius, des Nachbarn Kind, Lustig und frech wie die Spatzen es sind, Trägt einen Hut, der ist scharlachrot, Beißt auf der Straße sein Stücklein Brot. Trara, trara, trara, etc. Kommt ein Ritter geritten, hopp, hopp, Springt er ihm nach in vollem Galopp; Steht wo ein Wagen mit schwerer Last, Wird das Pferd am Zügel gefasst, Wird mit der Peitsche gekitzelt am Maul: "Schnapp doch mal zu, du dummer Gaul!" Trara, trara, trara, etc. Geht zur Schule ein Mägdlein fein, Trippelt er spottend hinter ihr drein, Trara, trara, trara, etc. Springt ein Pudel nun kläffend vorbei, Wirft er den Ball nach mit großem Geschrei. Fährt jemand her auf dem Veloziped, Wird ihm schnell eine Nase gedreht. Nur vor "Einem", den fürchten er mag, Zieht er sein Hütlein und sagt "Guten Tag!"
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]6. Der kleine Geiger  [sung text checked 1 time]
Da hab ich eine Geige nun Und darf doch gar nichts damit tun; Bring ich nur einen Ton heraus, So zankt und schreit das ganze Haus! Die Mutter sagt, sie sei nervös, Und wenn ich geige, wird sie bös; Der Vater hält die Ohren zu, "Lass mich mit dem Gekratz in Ruh." Warum doch unser Nachbarsmann Das Geigen auch nicht leiden kann! Ich glaub am End, dass nur aus Neid Die ganze Welt darüber schreit! Da lob ich meinen Bello mir, So bald ich fiedle, singt das Tier, Das klingt zusammen dann so fein, Auf Erden kann nichts schöner sein!
Authorship:
- possibly by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Note: the Rheinberger score gives the author as "F.v.J."Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Spatzenbad  [sung text checked 1 time]
Das Spätzlein sitzt am Bronnen Und taucht den Schnabel ein, Es schlürft so voller Wonnen, Als wär es eitel Wein; Das Spätzlein trinkt die Tröpflein, Die klar das Brünnlein bot, Dann hebt es leicht das Köpflein, Als sagt es: danke Gott! Darauf mit kühnem Wagen, Mit echtem Spatzenmut, Springt's Spätzlein ohne Zagen Hinein ganz in die Flut. Doch tat ihm nichts der Strudel, Er kühlt es herrlich ab, Bloß nass als wie ein Pudel Ward da der Spatzenknab. Da kommt mit Vettern, Basen Das ganze Spatzenheer Und freut sich sonder Maßen Und zwitscheriert gar sehr; Bis endlich sie entschlossen Auch stürzen in das Bad. Hätt's einer nicht genossen, Es wäre jammerschad!
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Saxifraga. Gedichte, first published 1887
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]8. Nixlein  [sung text checked 1 time]
Hinterm klaren, blauen See Stehen goldne Berge, Dorten wohnt die Rosenfee Und das Volk der Zwerge. Heimlich huschen sie herbei, Nachts in manches Stübchen, Bringen von der Rosenfee Mägdelein und Bübchen. Tief im grünen [Tannenwald]1 Quillt ein Brünnlein helle, [Scheint der Vollmond, alsobald]2 Nixlein eilt zur Quelle; Taucht ins silberklare Nass Kinn und Wangengrübchen, Reicht den Zwergen nur zum Spaß Mägdelein und Bübchen. Unterm duft'gen Lindenbaum Sitzt ein glücklich Pärchen -- Wie ein holder Maientraum Jährchen schwand um Jährchen; -- Glücklicher nun muss es sein, Mit dem Herzeliebchen Spielt ein Haufen Kinderlein, Mägdelein und Bübchen.
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Saxifraga. Gedichte
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Tannenhag"
2 Rheinberger: "Vollmond leuchtet klar wie Tag,"
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9. Storchenlied  [sung text checked 1 time]
Storch, Storch, Schnibel-Schnabel, Klappert mit dem roten Sabel, Steht auf einem hohen Turm, Schnabulieret Frosch und Wurm. [Storch, Storch,Wickel-Wackel, Rose Hosen ohne Makel,]1 Rote Strümpfe hast du an, Dass man dich gut sehen kann. Storch, Storch, Schnacke-Mücken, Trägt die Kindlein auf dem Rücken, Stellt sie ab ganz still und sacht, Da und dort in dunkler Nacht. [Storch, Storch,Binde-Bund, Macht die Menschen all' gesund,]1 [Geht es etwa schief und quer]2, Kommst du mit der langen Scher. Storch, Storch, Schlucker-Magen, Kann das Essen gut vertragen, Frösche zwei, drei Schneiderlein Schnabelt er zum Frühstück ein. [Storch, Storch,Blinder-Schleiche, Fischt in manchem tiefen Teiche]1, Nimmt den bösen Bub [am]3 Frack, Steckt ihn in den Klappersack.
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Saxifraga. Gedichte, first published 1887
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View original text (without footnotes)1 omitted by Rheinberger.
2 Rheinberger: "Geht's den Menschen schief und quer,"
3 Rheinberger: "beim"
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10. Stilles Gespräch  [sung text checked 1 time]
Meine Puppe heißt Marei,
Und mein Ross heißt Gamperlei,
Sagst du mir es nur bei Zeiten,
Darf sie dann auch einmal reiten.
[Hei Marei]1,
[Hü]2 Gamperlei.
[ ... ]
Zwitschi heißt mein Zwitschermännchen,
Lilipitsch mein Wasserkännchen,
Plagt der Durst das Vöglein schwer,
Muss das blanke Kännchen herr.
Zwitschiwitsch,
Lilipitsch!
Gumperdach heißt Nachbars Wieschen,
Lauf-mir-nach das braune Lieschen,
Gänseblümchen wachsen dort,
Ach, ist das ein schöner Ort.
Gumperdach,
Lauf-mir-nach.
Poperlein nenn ich mein Bäschen,
Spinnefein ihr zierlich Näschen,
Und ihr Mündchen rosenrot
Zähnchen deckt wie Milch und Brot.
Poperlein,
Spinnefein!
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), "Stille Gespräche", appears in Saxifraga. Gedichte, first published 1887
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Hü, Marei"
2 omitted by Rheinberger
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11. Der kleine Jäger  [sung text checked 1 time]
Das ew'ge Buchstabieren, Das steht mir gar nicht an; Ich kauf mir eine Flinte Und werd ein Jägersmann. Husch, aus dem Federbette, Wenn kaum der Morgen tagt, Das ist im grünen Walde Die beste Zeit zur Jagd! Ich schleiche durch die Tannen Bis an den stillen See, Ein Wild muss ich erjagen, Ein Hirschlein oder Reh. Doch kommt ein Wolf gelaufen, Ein Tiger oder Bär, Dann wäre mir's doch lieber, Wenn ich zu Hause wär.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]12. Der gefangene Zeisig  [sung text checked 1 time]
Vöglein, willst du wieder fliegen, Weil der Frühling kommen ist, Ist es dir zu Kopf gestiegen, Dass du in dem Käfig bist? Winter ist so kalt gewesen, Halb erfroren ich dich fand; Hab dich, Vöglein, aufgelesen Und gewärmt in meiner Hand. Langsam, langsam kam das Leben, Liebes Zeislein, dir zurück, Hab dir fleißig Körnchen geben, War das nicht ein großes Glück? Musst jetzt nicht so traurig gucken, Als wär alle Freud vorbei-- Flieg halt weiter, fange Mucken, Flugs hinaus, jetzt bist du frei! Kommt der Winter neu gezogen Und es fehlt an Futter dir, Komm nur wieder hergeflogen In dein Häuslein heim zu mir. Doch zum Abschied sollst du singen Mir ein Liedlein zart und fein; Denn wo wir was Guts empfangen, Müssen wir schön dankbar sein.
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Harald Krebs) , "The caged siskin", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
13. Die Schmollerin  [sung text checked 1 time]
Weißt', ich bin brav! Ich tu's der Mama sagen: Du hast mein kleines Schaf, Mein Schäflein ganz zerschlagen. Weißt', ich bin taub! Du kannst alleine spielen Und dort im Kirschenlaub Auf arme Spätzlein zielen. Weißt', ich bin bös, Ich mag nicht mit dir kommen; Von Mamas Butterklöß Hast alle du genommen. Weißt', ich bin lieb! Du musst jetzt mit mir gehen: Komm, schnell die Hand mir gib-- Nach meinen Täubchen sehen.
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Saxifraga. Gedichte, first published 1887
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]14. Die Schwalben  [sung text checked 1 time]
Die Schwalben halten zwitschernd Hoch auf dem Turme Rat; Die [älteste]1 spricht bedenklich: "Der Herbst hat sich genaht. Schon färben sich die Blätter, Die Felder werden leer; Bald tanzt kein einzig Mücklein Im Strahl der Sonne mehr. Seid ihr zur Reise fertig?" Die Alten zwitschern: "Ja!" Die Jungen fragen lustig: "Wohin?" - "Nach Afrika!" Nun schwirrt es durch die Lüfte, Verlassen ist das Nest; Doch alle hält die Liebe An ihrer Heimat fest. Wohl ist's viel hundert Meilen Von hier bis Afrika; Doch, kommt der Sommer wieder, Sind auch die Schwalben da.2
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "ält'ste"
2 Rheinberger adds this stanza:
Dann schwirrt es durch die Lüfte, Behaglich ist das Nest; Und alle hält aufs Neue Die Lieb' zur Heimat fest.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
15. Die Kaffeevisite  [sung text checked 1 time]
Heute ist Kaffeevisite In dem schönen Puppenhaus; Nimm ein Bürstchen schnell, Brigitte, Klopf noch alle Möbel aus. Musst den Boden reinlich kehren, Lass kein Stäubchen mehr am Schrank, Sonst, sonst muss ich aufbegehren, Und es gibt Verdruss und Zank. An dem Vorhang weg die Falte Und die Fenster blank gemacht. Niemand guck' mir durch die Spalte, Habt auf mein Befehlen acht! Schön den Tisch gedeckt mit Linnen Und die Tassen aufgesetzt; Vorwärts, nur nicht lang besinnen, Blumen kommen erst zuletzt. Die Frau Gräfin mit der Schleppe Nimmt auf diesem Sofa Platz, Schon beim Eintritt an der Treppe Macht ihr einen art'gen Kratz. Die Baronin sitzt zur Linken, Denn so will's die Höflichkeit; Seht ihr sie um etwas winken, Flieget und seid dienstbereit! Für die Kinder, Hund' und Katzen Haben heute wir kein Ohr-- Aufgepasst! Sonst gibt es Tatzen-- Horch! es läutet schon am Tor!
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]16. Das tote Zeislein  [sung text checked 1 time]
Das Zeislein ist gestorben, Nun bringen wir's zur Ruh; Die Glöcklein in dem Garten, Die läuten fromm dazu. Wir haben ihm gegraben Am Rosenstrauch ein Grab Und senken unter Klagen Das Sängerlein hinab. Wie viel der Vöglein singen Den grünen Hain entlang, Singt doch nicht eins so lustig Wie unser Zeislein sang. Das Zeislein ist gestorben, Nun bringen wir's zur Ruh; Die Glöcklein in dem Garten, Die läuten fromm dazu.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]17. Vorsorge  [sung text checked 1 time]
Jedes [Spätzlein]1 Hat sein [Plätzlein]2, Wo es zwitschert, pickt und ruht. Jedes Kindlein Hat ein Mündlein Und das Mündlein geht ihm gut. Jedes Jährchen Kommt ein Stärchen, Bringt den Frühling neu ins Land. Jedes Kindlein Hat ein Stündlein, Wo es neue Freude fand. Jedes Täubchen Trägt ein Häubchen Um das Köpflein fein und rund. Liebe Kindlein, Plappermündlein, Ihr seit meine gute Stund.
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Saxifraga. Gedichte, first published 1887
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Spätzchen"
2 Rheinberger: "Plätzchen"
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18. Das Bächlein  [sung text checked 1 time]
Bächlein hüpft ins Tal hinein Welch ein lustig Springen! Über Stock und über Stein Rauschend sich zu schwingen! Wo die blanke Mühle steht, Führt kein Weg vorüber; Bächlein spricht ein Stoßgebet, Stürzt wie toll kopfüber. Wie sich brausend dreht das Rad, Lacht der Müller heiter; Bächlein wandert seinen Pfad Weit und immer weiter; Endlich winkt ihm süße Rast, Müde geht es schlafen, Wo ein Schiff mit stolzem Mast Träumend ruht im Hafen.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]19. Wer kauft nun das Schlösslein  [sung text checked 1 time]
Zwei Rösslein am Wagen, Drei Heller an Geld, So will ich durchjagen Die weit, weite Welt. Nur flink, meine Rösslein, Ich weiß mir ein Land, Dort kauf ich ein Schlösslein, Mein Geld in der Hand. Die Peitsche macht Beine, Fort geht es im Flug; O weh, dass am Steine Sich alles zerschlug! Der Wagen, die Rösslein, O Jammer und Graus! Wer kauft nun das Schlösslein? Mein Liedchen ist aus.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]20. Das verlassene Kind  [sung text checked 1 time]
Ein Blümlein steh ich einsam da, So einsam, [ach, so allein]1; Es sehnt sich fort, o weit, weit fort, [Und da, da muss es sein]2! Sie rissen mich vom lieben Heim Und führten mich daher. Wie soll's in fremder Erde blühn, In Sehnsucht immer mehr? O Mutterliebe weiß es fern Und muss verlassen sein. O Mütterlein, so weit von dir Muss ich verkommen allein!
Authorship:
- by Franz Xaver Trautmann (1813 - 1887), appears in Hell und Dunkel. Poesien aus allen Stimmungen, first published 1885
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "ach, allein"
2 Rheinberger: "Bei Fremden muss es sein"
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21. Spatzenglück  [sung text checked 1 time]
Der Spitz verfolgt den Spatz, Es neckt der Spatz den Spitz, Da kommt schnell wie der Blitz Des Nachbars schwarze Katz. Die Katz nähm gern den Spatz, Doch litt es nicht der Spitz, Er packt in grimmer Hitz Die Katze auf dem Platz. Jetzt macht die Katz 'nen Satz Auf Spatz und Spitz mit Witz Und führte Kratz und Kritz Wohl auf den Spitz und Spatz; Das sah ein alter Ratz Aus seiner Mauerritz, Und über Katz und Spitz Lacht laut der schnöde Fratz.
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Clematis. Gedichte, in Leichte Flocken. III. Theil., first published 1884
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]22. Bausteine  [sung text checked 1 time]
Jetzt will ich eine Villa bau'n, Zweistöckig muss sie sein, Und aus dem Erker will ich schau'n Weit in die Welt hinein. Der Eckstein hier wird schräg gestellt Zum hohen Eingangstor; Beim Fenster, das die Flur erhellt, Springt ein Balkon hervor. In dieses große Schlafgemach Kömmt mein und Mamas Bett, Und für die Zofe unterm Dach Wird auch die Kammer nett; Das Lernezimmer ist parterre, Ist dann die Stunde aus, So fällt zur Wies der Weg nicht schwer, Man springt zum Fenster 'naus. Noch fehlt dem Haus ein hoher Turm, Der seine Windfahn trägt; Er steht so fest, dass er nach Sturm Und nicht nach Wetter frägt; Zuletzt wird diesem großen Stein Der Dachstuhl anvertraut-- O weh, jetzt fällt die Villa ein, Sie war halt schief gebaut.
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]23. Trio  [sung text checked 1 time]
Kätzchen liegt am Ofenplätzchen, Schnurrt und murrt sein Schlummerlied, Und die scharfen Krallentätzchen Fein es in die Pfötchen zieht. Augen, Ohren, wie verloren Schlafen ruhig, regenmüd. Mäuschen nascht im Speisehäuschen, Raspelt, knaspelt Zuckerbrot, Aber hinterm Besensträußchen Eine schlimme Falle droht. Mehl und Zucker, armer Schlucker, Bringen dich in große Not. Häschen, grüße mir dein Bäschen, [Schmaust und maust]1 mir nur in Ruh, Habt ja beide kluge Näschen, Dicke Freundschaft auch dazu. Kohl und Rübchen, schlaue Bübchen, Stehn mit euch auf du und du.
Authorship:
- by Fritz Rohrer (1848 - 1926), appears in Clematis. Gedichte, in Leichte Flocken. III. Theil., first published 1884
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Haust und schmaust"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
24. Spinnlied  [sung text checked 1 time]
Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Dreh das Fädlein freudig, Mach es recht geschmeidig, Mach mir's ja recht fein und fest, Das es wird das allerbest, Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Wenn wir fleißig spinnen, Macht der Weber Linnen, Macht es just so zart und fein Wie das liebe Fädelein, Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Ist das Garn gewoben, Wird man uns hübsch loben. In der Sonne, hell und heiß, Macht man's Linnen blendend weiß, Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum! Sollst doch nicht so schnurren, Ich darf auch nicht murren, Muss auch duldsam, still und rein, Schweigend und bescheiden sein, Sum sum, sum sum, Rädchen, dreh dich rum!
Authorship:
- possibly by Michael Becker (flourished 1860s and 1870s)
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Note: score gives poet as "M. Becker"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
25. Die kranke Mutter  [sung text checked 1 time]
Im kühlen Schatten, auf sonnigen Höh'n Wie blüht ihr Blümlein so wunderschön! Euch hat ein Engel so reicht bemalt, Dass ihr in Farben des Himmels strahlt. O lasst euch pflücken, die Sonne glüht; Ihr seid am Abend [ja]1 doch verblüht. Der kranken Mutter bring ich den Strauß, Trag ihr den Frühling ins stille Haus. [Im kühlen Schatten, auf sonnigen Höhn,]2 [Wie blüht ihr Blümlein so wunderschön!]1 Nun freu dich wieder, mein Mütterlein, Dich heilen Blumen und Sonnenschein!
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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View original text (without footnotes)1 omitted by Kücken
2 Rheinberger: "Im kühlen Schatten, auf sonn'gen Höhn,"; omitted by Kücken
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
26. Regenwetter  [sung text checked 1 time]
Regen, Regen, immer Regen, Wär das Regnen doch vorbei -- Wenn das immerfort so schüttet, Gibt's 'ne große Wasserei! Wollte heut spazieren gehen, Blümchen pflücken auf der Au. Grauer Himmel, finstrer, böser, Zeig dich doch mal wieder blau! Aber wenn es lang noch regnet', Gäb' es bald ein kleines Meer, Könnte dann wohl Schifflein fahren, O, das freute mich so sehr! Schifflein hätt gar schöne Flagge, Hätt der langen Ruder vier; Meine Brüder müssten rudern, Und das Steu'r gehörte mir! Machten dann zu Schiff Besuche Bei Marei, bei Amelein, O wie würden die wohl gucken, Führen wir zum Fenster 'nein! Aber ach, jetzt scheint die Sonne Und das Regnen ist vorbei; Aus ist's mit dem Schiffchenfahren, Trocken wird die Wasserei!
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]27. Der erste Schnee  [sung text checked 1 time]
Nun ist gefallen der erste Schnee, Das bringt den Vöglein viel bittres Weh. Sie hüpfen hungrig im Feld umher; Kein Körnlein gibt es, kein Würmlein mehr. Sie hocken frierend auf kahlem Baum Und ziehn die Köpflein tief in den Flaum. Warum so traurig blickt ihr herab, Da euch doch Flügel die Liebe gab? Sie wartet eurer am fernen Strand Und streut euch Futter aus voller Hand. Da fliegt's und flattert's hoch überm Schnee, Da singt's und zwitschert's: ade, ade. Nur einen seh ich, der hocken blieb, Das ist der Sperling, der schlaue Dieb. Er spricht zum Weiblein: "Wozu der Flug? Des Bauern Scheune hat Korn genug."
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]28. Schneeglöckchen  [sung text checked 1 time]
Wo der Schnee geschmolzen ist, Guckt ein weißes Glöckchen vor! Blümchen, wie so zart du bist, Sprengst du doch des Winters Tor. Picke pick, komm nur heraus, Jag ihn fort, den kalten Mann, Dass die Amsel singen kann, Jag den Winter aus dem Haus! Tat dir Schneemann doch kein Leid? Schliefest wohl in guter Ruh; Hast ein weißes schönes Kleid, Einen grünen Stiel dazu. Picke pick, so klopft es fein, Glöckchen all, kommt an das Licht, Tut jetzt eure schönste Pflicht, Läutet uns den Frühling ein.
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]29. Weihnachtslied  [sung text checked 1 time]
Wir freuen uns, Herr Jesu Christ
Dass du uns heut geboren bist
Und wurdest für uns arm und klein,
Als unser heilges Brüderlein.
Wie bist du doch so fromm und mild
Als deines Vaters Ebenbild;
Dein Äuglein leuchtet hell und klar
In heilger Liebe immerdar.
Du scheinst so arm und bist so reich,
Dass dir an Gaben keiner gleich,
Und hast auch uns den Tisch gedeckt,
Ein Bäumlein uns mit Licht besteckt.
Wir danken dir, Herr Jesu Christ,
Dass du zu uns gekommen bist;
O bleibe bei uns immerdar
Mit deiner heilgen Engelschar.
[ ... ]
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Kinderlieder für meine Kleinen, first published 1870
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]30. Die Mutter singt  [sung text checked 1 time]
[ ... ]
"Eia popeia,"
Das ist ein altes Lied;
Der Mond hat's oft gehöret,
Ist oft schon worden müd';
Die Bäche und die Quellen,
So wach sie [sich auch]1 stellen,
Im Traum nur zieh'n die Wellen:
"Eia popeia,"
Sobald's die Nacht gesungen,
Wird alles, alles müd'.
"Eia popeia,"
Das ist ein altes Lied;
Doch eine singt und singt es
Und wird davon nicht müd'.
[Ob's]2 schweigt in allen Räumen,
[Ob's blüht]3 in allen Bäumen,
[Kann schlafen nicht, noch träumen]4,
["Eia popeia."]5
Eh' nicht ihr Kindlein schlummert,
Die Mutter wird nicht müd'.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Im Frühling", appears in Vier Wiegenlieder, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Wetz: "auch sich"
2 Rheinberger, Wetz: "Es"
3 Rheinberger: "Es blühet"; Wetz: "Es blüht"
4 Rheinberger: "Sie kann nicht schlafen, träumen"; Wetz: "Sie kann nicht schlafen, nicht träumen"
5 omitted by Wetz.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]