Lehr' mich beten, Gott der Herrlichkeit! Kindlich vor dich treten, Wie das Herz gebeut. Mach' unschuldig, Mache fromm dein Kind, Denn die Welt ist schuldig, Übervoll von Sünd'. Nach dem Bilde Schufest du mich dein, Vater aller Milde, Laß mich heilig sein! Nimm die Erde, Nimm die Schuld von mir! Daß ich Engel werde, Wohne du in mir! O Gedanke! Himmelschein voll Licht! Erd' und Himmel wanke, Gott verlässt mich nicht.
Zwölf Kinderlieder für Schule und Haus, von Ernst Moritz Arndt, Agnes Franz, Fr. Güll, Hölty, Wilh. Müller, Christoph Schmid, K.W. Wiedenfeld etc. zwei- und dreistimmig
Song Cycle by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860)
1. Gebet  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), no title, appears in Reime aus einem Gebetbuche für zwei fromme Kinder, no. 11
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Confirmed with Ernst Moritz Arndt, Werke. Teil 1: Gedichte, Berlin u.a. 1912, pages 49-50.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann
1. Murmur, gentle lyre  [sung text checked 1 time]
Murmur, gentle lyre, Thro' the lonely night; Let thy trembling wire Waken dear delight. Tho' the tones of sorrow Mingle in the strain, Yet my heart can borrow Pleasure from the pain. Hark, the quiv'ring breezes List thy silv'ry sound; Ev'ry tumult ceases! Silence reigns profound. Hush the thousand voices! Gone the noonday glare! Gentle spirit voices Stir the midnight air. Earth below is sleeping, Meadow, hill, and grove; Angel stars are keeping Silent watch above.
Authorship:
- by Francis L. Soper , "Murmur, gentle lyre", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
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Note: This text appears in the Silcher score as an English alternative to the song's German words but it is not even remotely faithful to the German original.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
2. Abendgebet  [sung text checked 1 time]
Meinen Heiland im Herzen, Da schlaf' ich so süß, Da träum' ich so selig Vom Paradies. Meinen Heiland im Auge, Da schreckt mich kein Feind, Er bleibet dem betenden Kinde vereint. Meinen Heiland im Sinne, Bleibt böses mir fern, Die Sünde entweichet Vor Gott, meinem Herrn! Drum will ich ihn halten Fest, fest und getreu, Mein Vater im Himmel, O stehe mir bei!
Authorship:
- by Louise Antoinette Eleonore Konstanze Agnes Franzky (1794 - 1843)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "The dry leaves are falling", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
3. Abendglöcklein  [sung text checked 1 time]
Glöcklein, Abendglöcklein läute Frieden, Freude allen Menschen zu. Helle laß dein Lied erschallen, Und bring' Allen, und bring' Allen Eine sanfte Ruh'! Ruhe dem, der sorgt und weint, Ruh' dem Freunde und auch dem Feind. Allen Lieben bringe du Ruhe, und mir auch dazu.
Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Abendglöcklein", appears in Kinderheimath in Liedern
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Francis L. Soper) , "The evening star", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
Confirmed with Friedrich Güll, Kinderheimath in Liedern. Volksausgabe: Drei Gaben in einem Band, Güntersloh: C. Bertelsmann, 1875, page 189.
1 Silcher:Ruh' dem Freunde und dem Feind. Glöcklein allen Lieben bringe du Sanfte Ruhe und mir auch dazu.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
4. Zur Erndtezeit  [sung text checked 1 time]
Sicheln schallen;
Ähren fallen
Unter Sichelschall;
Auf den Mädchenhüten
[Zittern blaue]1 Blüten;
[Freud']2 ist überall!
[ ... ]
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Erntelied", written 1775, first published 1776
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DAN Danish (Dansk) [singable] (Rasmus Frankenau) , "Vipper springe over klinge", first published 1799
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Oogstlied", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Sickles clang", copyright ©
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "May Song", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de la moisson", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Carlsruhe, bey Christian Gottlieb Schmieder, 1784, pages 28-29; and with Ludwig Christoph Heinrich Hölty's Sämtliche Werke kritisch und chronologisch herausgegeben von Wilhelm Michael, Erster Band, Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen, 1914, pages 145-146.
1 Nägeli: "Spielen weisse"2 Hölty (original version): "Wonn'"
3 Hölty (original version):
Bis das Mondlicht schimmert, Auf den Stoppeln flimmert, Frohen Erndtesang.4 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Alles singet, / Alles springet"
5 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Liebchen fein"
6 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Ziehen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Frühlings Einzug  [sung text checked 1 time]
Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Der alte Winter will heraus, Er trippelt ängstlich durch das Haus, Er windet bang sich in der Brust Und kramt zusammen seinen Wust. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Er spürt den Frühling vor dem Thor, Der will ihn zupfen bei dem Ohr, Ihn zausen an dem weißen Bart Nach solcher wilden Buben Art. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Der Frühling pocht und klopft ja schon, Horcht, horcht, es ist sein lieber Ton! Er pocht und klopfet, was er kann Mit kleinen Blumenknospen an. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Es kommt der Junker Morgenwind, Ein bausebackig rothes Kind, Und blast, daß alles klingt und klirrt, Bis seinem Herrn geöffnet wird. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Es kommt der Ritter Sonnenschein, Der bricht mit goldnen Lanzen ein, Der sanfte Schmeichler Blüthenhauch Schleicht durch die engsten Ritzen auch. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Zum Angriff schlägt die Nachtigal, Und horch, und horch, ein Wiederhall, Ein Wiederhall aus meiner Brust! Herein, herein, du Frühlingslust! Geschwinde! Geschwinde!
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Frühlingseinzug", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Frühlingskranz
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "Spring Song. To the woods away" [an adaptation]
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Entrée du printemps", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
6. Friedensliedchen  [sung text not yet checked]
Friedlich wandelt Stern an Stern Dort am blauen Himmel, Zank und Hader ist dort fern, Fern das Kriegsgetümmel. Friedlich fließt durch junges Grün Hier die Silberquelle, Und die Sterne spiegeln drin Ruhig sich und helle. Erd' und Himmel ruft uns zu: Menschen; lebt in Frieden! Sonst; ach, ist euch keine Ruh Und kein Glück beschieden. Friedlich wollen wir denn seyn -- Uns [sic] einander lieben, Stets in Eintracht uns erfreu’n, Andre nie betrüben. Dann fließt; wie die Quelle hier, Uns dahin das Leben, Bis in ew'gen Frieden wir Ueber Sternen schweben.
Authorship:
- by Christoph von Schmid (1768 - 1854), "Friedensliedchen", subtitle: "Abends zu singen", appears in Blüthen
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Confirmed with Gesammelte Schriften des Verfassers der Ostereier, Christoph von Schmid, Siebzehntes Bändchen, Augsburg: Verlag der J. Woffischen Buchhandlung, 1844, page 31.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Gebet  [sung text checked 1 time]
Gott, deine [Kindlein]1 treten Mit Freuden zu dir hin, Sie stammeln und sie beten; Du kennst der Worte Sinn. Was aus dem Borne quillet, Der nimmermehr versiegt, Was ihnen selbst verhüllet Im tiefsten Herzen liegt. Das lockst du hoch nach oben In seliger Begier, Die Milde dein zu loben Und Güte für und für. O du, der in den Höhen Und in den Tiefen wohnt, Laß kindlich uns verstehen, Was überschwenglich lohnt. Gib fromme Kinderworte, [Gib süßen Kinderwahn! So wird uns nur die Pforte Der Himmel aufgetan]2.
Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), appears in Reime aus einem Gebetbuche für zwei fromme Kinder, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "Hail! Beauteous stranger of the grove", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
Confirmed with Ernst Moritz Arndt, Werke. Teil 1: Gedichte, Berlin u.a. 1912, page 47.
1 Silcher: "Kinder"2 Silcher: "Und Kinderglauben du,/ So bringt des Himmels Pforte/ Uns einst zur süßen Ruh"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann
8. Des Lilienmädchens Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Schlafe, Kindlein hold und [weiß]1, Das noch nichts von Sorgen weiß, Schlaf in stiller, süßer Ruh, Thu die kleinen Äuglein zu. Draußen stehn die Lilien weiß, Haben allerschönsten Preis, Droben in der lichten Höh' Stehn die Englein weiß wie Schnee. Kommt, ihr Englein weiß und fein, Wiegt mir schön mein Kindelein, Wiegt sein Herzchen fromm und gut, Wie der Wind der Lilie thut. Schlafe, Kindlein, schlafe nun! Sollst in Gottes Frieden ruhn; Denn die frommen Engelein Wollen deine Wächter sein.
Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), "Des Lilienmädchens Wiegenlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Fassbaender, Taubert: "leis" ; Pezold, Quinche, Wesseler: "süß" ; settings marked with red dots below may have further changes not noted above.
Researcher for this page: Harry Joelson
9. Abendliedchen  [sung text checked 1 time]
[Wenn]1 die Kinder schlafen ein, Wachen auf die Sterne, Und es steigen Engelein Nieder aus der Ferne, Halten wohl die ganze Nacht Bei den frommen Kindern Wacht.
Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Spruch", appears in Kinderheimath in Liedern
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View original text (without footnotes)Confirmed with Friedrich Güll, Kinderheimath in Liedern, Volksausgabe: Drei Gaben in einem Band, Güntersloh: C. Bertlesmann, 1875
1 Reinecke: "Wann"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
10. Das Glöcklein auf der Dorfkirche  [sung text checked 1 time]
Glöcklein hell vom Türmlein da, Leutchen rufst du fern und nah: Daß sie morgens früh aufsteh'n, Beten und zur Arbeit geh'n, Beten und zur Arbeit geh'n. Wieder hör' ich, Glöcklein dich, Wann der Mittag zeiget sich, Rufest so mit gutem Klang: Kommt, nehmt Gottes Speis und Trank, Kommt, nehmt Gottes Speis und Trank. Hat der Abend sich genaht, Ist's zum Wirken dann zu spat, Rufest, liebes Glöcklein, du: Leget betend euch zur Ruh, Leget betend euch zur Ruh! Kommt ein Sonntag, kommt ein Fest, Glöcklein du dich hören lässt, Sprichst mich an in Lust und Leid, Zeigst mir meine Lebenszeit, Zeigst mir eine Lebenszeit. Muß ich von der Erden ab, Gehst du mit mir bis an's Grab, Weckst in jeder guten Brust Trauer und doch Hoffnungslust, Trauer und doch Hoffnungslust. Liebes, süßes Glöcklein mein! Immer will ich lauschen dein, Daß dein letzter Abendschlag Führe mich zum Himmelstag, Führe mich zum Himmelstag.
Authorship:
- by Johann Carl Wilhelm Wiedenfeld (1801 - 1860)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "Pretty flow'r, pray tell me why", appears in Sixty melodies for youth, for two, three, and four voices, composed by Silcher, adapted to English words, for the use of schools and singing classes, first published 1850 [an adaptation]
11. Kinderlust  [sung text not yet checked]
Nun feget aus den alten Staub Und macht die Laube blank! Laßt ja kein schwarzes Winterlaub Mir liegen auf der Bank! Die erste weiße Blüthe flog Mir heut' in's Angesicht. Willkommen, Lenz! Ich lebe noch Und weiß von Leide nicht. Und schaue hell, wie du, hinein In Gottes schöne Welt, Und möcht' ein kleiner Bube sein Und kollern durch das Feld. O seht, da plätschern schon am See Die lieben Kindelein, Und ziehn die Hemdchen in die Höh', Und wollen gern hinein. Wie lockt der warme Sonnenschein, Der auf dem Spiegel ruht! Da ist kein Fuß zu weich, zu klein, Er probt, wie 's Wasser thut. Ich sitz' und seh' dem Spiele zu, Und spiel' im Herzen auch. Du lieber Lenz, ein Kind bist du, Und übest Kinderbrauch. Wie viel du hast, du weißt es kaum, Und schüttest Alles aus. Nehmt, Kinder, nehmt! Es ist kein Traum! Es kommt aus Gottes Haus. Und wenn du nun ganz fertig bist, Hast keine Blume mehr, Dann gehst du wieder ohne Frist, Kein Abschied wird dir schwer. Und rufst dem Bruder Sommer zu: Bringst du die Früchte her? Was ich versprach, das halte du! Ei, ei, dein Korb ist schwer!
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Kinderlust", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Frühlingskranz
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Kinder auf dem Wasser  [sung text not yet checked]
Es [wogen]1 die Wellen, Es säuselt der Wind, Sie wiegen uns Kinder Im Nachen gelind; Wir gleiten hinunter Die Ufer entlang Und singen im Frühling Den Morgengesang. Der Himmel ist heiter, Die Fluthen sind hell; Es springen die Lämmer, Es sprudelt der Quell; Wir hören die Vögel Im sonnigen Grün, Wo duftend die Blumen Zu tausenden blüh’n. Wir folgen den Wellen, Mit lachendem Sinn, Die Fröhlichen wissen Am besten wohin; Noch strahlt uns der Morgen Mit rosigem Licht, Wir kennen die Sorgen Des Lebens noch nicht. O Frühling! o Jugend! Wie eilst du vorbei, Gleich singenden Kindern Im blühenden Mai, Wie spielende Lüfte, Wie Wellen im Thal, Wie Blüthe und Düfte Enteilet dein Strahl. Und wachsen die Schatten, Und nahet die Nacht, In ernster, in stiller Erhabener Pracht: Dann fahren wir wieder Dem Vaterhaus zu, Dann schweigen die Lieder Wir kehren zur Ruh’.
Authorship:
- by Guido Moritz Görres (1805 - 1852), "Die Kinder auf dem Wasser"
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View original text (without footnotes)Confirmed with: Guido Görres, Deutsches Hausbuch, I. Band, München: in Commission der literarusch-artistischen Anstalt, [1846], page 85.
1 Silcher: "murmeln" ; further changes may exist not noted above.Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]