An des Altars Stufen höre zu dir mich rufen, sieh mich knieen hier: Mater Salvatoris, pie fons amoris, neige dein Ohr zu mir! Krank und zerschlagen ist mein Sinn, seit ich von ihm geschieden bin; die Locken, die er küsste so gern, sie schnitten sie ab zu dem Lob des Herrn. Rinnen meine Thränen, wer stillt mir das Sehnen? Trauter, du bist fern! Mater Salvatoris, pie fons amoris, tröste heller Stern! Es maiet draussen, der Frühling ist da, weiss kaum, o mein Herze, wie mir geschah! Die Nachtigall locket mit süssem Ton, Frau Nachtigall, stille, ich komme ja schon. Weh! ich bin gefangen, fruchtlos mein Verlangen, Vöglein höhnet mich! Mater Salvatoris, pie fons amoris, neig' dich gnädiglich! Ich breche das Gitter, ich schwing mich hinab drauss' harret mein schöner, mein blühender Knab'! Ade nun ihr Mauern, im Arm er mich hält, auf feurigem Rosse geht's weit in die Welt!
Fünf Lieder für 1 hohe Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Joseph (or Josef) Gänsbacher (1829 - 1911)
1. Die junge Nonne  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Franz Hirsch (1844 - 1920)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Frage  [sung text checked 1 time]
Ist der Himmel [darum]1 im Lenz so blau, [Weil er über die blumige Erde schaut]2, [Oder ist die Erde so blumig]3 im Lenz, Weil darüber der [sonnigen]4 Himmel blaut? Hab' ich [dich darum, mein]5 Kind, so lieb, Weil du gar so lieblich und reizend bist, [Oder bist du darum so reizend, mein Kind, Weil die Lieb' dir ins Herz kommen ist?]6
Authorship:
- by Richard Volkmann (1830 - 1889), appears in Gedichte, in Kleine Lieder, no. 8
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- POL Polish (Polski) [singable] (Jerzy Zagórski) , "Pytania", copyright ©
1 Gall, Gänsbacher: "davon"; further changes may exist not noted for Gall
2 Gänsbacher: "Dass er auf die blumige Erde schaut?"
3 Gänsbacher: "Oder, so blumig die Erde"
4 or "rosige" ; Gänsbacher: "sonnige"
5 Gänsbacher: "so lieb dich mein"
6 Gänsbacher: "Oder, bist du so reizend nur,/ Weil die Liebe in's Herz dir gekommen ist?"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Wiegenlied  [sung text checked 1 time]
Die Ähren nur noch nicken, Das Haupt ist ihnen schwer; Die müden Blumen blicken, Nur schüchtern noch umher. [Da]1 kommen Abendwinde, Still wie die Engelein, Und [wiegen]2 sanft und linde Die Halm' und [Blumen]3 ein. Und wie die Blumen blicken, So schüchtern blickst du nun, Und wie die Ähren nicken Will auch dein Häuptlein ruh'n. Und Abendklänge schwingen Still wie die Engelein Sich um die Wieg', und singen Mein Kind in Schlummer ein.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder II, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Erste vollständige Ausgabe besorgt durch Dr. Lionel von Donop, Zweite Auflage, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1878, page 183.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ähren" becomes "Aehren", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ähren".
1 Decker: "Es"2 Decker (possibly an error): "neigen"
3 Kiel: "Büsche"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Hätt' es nimmer gedacht  [sung text checked 1 time]
Hätt' es nimmer gedacht, Daß [ein]1 Strom, so heiß, Im Winter [würd']2 Zu starrem Eis! Daß ein Ringlein von Gold, So [den Finger]3 schmückt, [Wie'n]4 Mühlstein schwer Auf die Seele drückt! Daß nach prangendem Tag So stürmisch die Nacht, So krank das Herz! -- [Hätt's nie gedacht]5!
Authorship:
- by Carl Siebel (1836 - 1868), "Enttäuschung", appears in Dichtungen, in Letzte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Disillusion"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Carl Siebel's Dichtungen, Gesammelt von seinen Freunden, Herausgegeben von Emil Rittershaus, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1877, page 230.
1 Gänsbacher: "der"2 Leberl: "wird"
3 Leberl: "das Fingerlein"
4 Leberl: "Wie ein"
5 Blumenthal, Meyer-Helmund: "Hätt' es nimmer gedacht"; Leberl, "Hätt es nimmer gedacht, hätts nimmer gedacht, nie gedacht"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Welch' frohe Kunde zu uns dringt  [sung text checked 1 time]
Welch frohe Kunde zu uns dringt! Hast du nicht auch sie schon vernommen? Horch, wie es ringsum singt und klingt: Der Frühling ist ins Land gekommen! Der Lenz ist da! In froher Lust ertönen rings die Freudenglocken. Der Lenz ist da! Aus jeder Brust erschallet Jauchzen und Frohlocken! Die Menschen singen es so hell die Lüfte wehen es so leise, das Blatt am Baum, im Thal der Quell, sie stimmen an die selbe Weise. Auch aus den Liedern, die im Feld die Vöglein zwitschern, tönt es wieder: Im Frühling ist die ganze Welt ein einzig grosses Buch der Lieder.
Authorship:
- by Adolf Josef Gerstmann (1855 - 1921)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]