Tapfere sind solche, die Taten vollbringen, an die ihr Mut nicht heranreicht. Sie besitzen nur die Kraft, den Auftrag zu konzipieren und den Charakter, ihn nicht abweisen zukönnen. War ein Gott noch so ungnädig, ihnen Erkenntnis ihrer Lage zu gewähren, dann sind sie nicht zu beneiden. Und darum werden sie beneidet!
Vier Stücke für gemischten Chor
Song Cycle by Arnold Franz Walter Schoenberg (1874 - 1951)
1. Unentrinnbar  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Arnold Franz Walter Schoenberg (1874 - 1951)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Du sollst nicht, du mußt  [sung text checked 1 time]
Du sollst dir kein Bild machen! Denn ein Bild schränkt ein, begrenzt, fasst, was unbegrenzt und unvorstellbar bleiben soll. Ein Bild will Namen haben: Du kannst ihn nur vom Kleinen nehmen; Du sollst das Kleine nicht verehren! Du mußt an den Geist glauben! Unmittelbar, gefühllos und selbstlos. Du mußt, Auserwählter, mußt, willst du's bleiben!
Authorship:
- by Arnold Franz Walter Schoenberg (1874 - 1951)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Mond und Menschen  [sung text checked 1 time]
Solang wir auf der Erde sind, erblicken wir Den Mond in seinem Märchenglanz, der nie vergeht. So wie das Wasser still des Flusses Laufe folgt, So wandert er in jeder Nacht die sichre Bahn. Nie sehen wir, daß er auf seiner Wandrung stockt, Noch daß er einen kleinen Schritt sith rückwärts kehrt. Dagegen wir verwirrte Menschen: unstet ist Und ruhlos alles, alles, was wir denken, was wir tun.
Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), "Mond und Menschen", first published 1908
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Tschan-Jo-Su (flourished 19th century) [text unavailable]
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Confirmed with Die Lyrik des Auslandes in neuerer Zeit, ed. Hans Bethge, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1907, page 76
Researcher for this page: Alberto Pedrotti
4. Der Wunsch des Liebhabers  [sung text checked 1 time]
Süßes Mondlicht auf den Pflaumenbäumen In der lauen Nacht, schenk meinem Mädchen Holde Liebesträume in den Schlaf, Mach, daß sie von mir träumt, daß von heißer Sehnsucht sie nach mir ergriffen wird, Daß sie mich von ferne sieht und lauten Herzens auf mich zueilt, mich zu küssen. Doch sie wird mich nicht erreichen können, Immer ferner werd' ich ihr entschwinden, Und so wird sie weinen, und noch wildre, [Heißre]1 Sehnsucht wird ihr Herz [durchziehn]2. Morgen in der Frühe aber wird sie Schnell wie eine Hindin zu mir eilen, Daß sie mich leibhaftig in die Arme Nehmen kann. Ich werd' es an dem Feuer Ihrer Küsse wohl erkennen können, Ob du ihr die Träume, die ich wünsche, Wirklich in den Schlaf geschüttelt hast, - Süßes Mondlicht auf den [Pflaumenbäumen]3!
Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), "Der Wunsch des Liebhabers", appears in Die chinesische Flöte, first published 1908
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Hung-So-Fan [text unavailable]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Die Lyrik des Auslandes in neuerer Zeit, ed. Hans Bethge, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1907, page 65
1 Richter: "Heiße"2 Richter: "durchziehen"
3 Richter: "Pflaumenbäumen in der lauen Nacht!"
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