Ballades du page et de la fille du roi
Song Cycle by Robert Schumann (1810 - 1856)
View original-language texts alone: Vom Pagen und der Königstochter
Alt Solo Der alte König zog zu Wald, Das ist ein Jagen heute! Der Renner schnaubt, das Hifthorn schallt, Im Busche bellt die Meute. Chorus Auf zur Jagd! Auf zur Jagd! Ihr Jäger, auf zur Pirsch! Wir woll'n den Hirsch erjagen, Den edlen rothen Hirsch. Der Tag steigt auf in Frische, Der Hirsch kehrt heim vom Feldt; Frisch auf denn ins Gebüsche, Wo er den Wechsel hält! Alt solo Und als die Sonn' im Mittag steht, Da hat im Buchengehege Des Königs rosiges Töchterlein Verloren sich vom Wege. Sie reitet sacht, es reitet mit ihr Der Pag' im gelben Haare Und wäre sie nicht des Königs Kind, Sie taugten zum schönsten Paare. Er schaut sie an, sein Herz erbebt, Der Forst wird immer dichter, Die Wangen brennen ihm bis zur Stirn, Mit brennenden Wangen spricht er: Page Du hold holdselige Prinzeß, Ich kann's nicht mehr verschweigen, Mein junges Herz, das bricht vor Lieb', Mein Herz, das ist dein eigen. O dürft' ich auf den rothen Mund Ein einzigmal dich küssen! Ich wäre der seligste Mann von der Welt, Sollt' ich drum sterben müssen. Alt Solo Sie sagt nicht Ja, sie sagt nicht Nein, Sie hemmt des Rosses Zügel, Und als sie sich vom Sattel schwingt, Da hält er ihr den Bügel. Prinzess Komm, lass' uns wandeln im tiefen Wald! Page Wie sind so schattig die Lauben! Prinzess Und hörst du die süsse Nachtigall? Page Und die girrenden Turteltauben? Prinzess O schau' die rothe wilde Rose, Wie im grünen Moos sie blüht,... Page O gleich der rothen wilden Ros' Mein Herze brennt und glühet! Prinzess ...schau' die rothe wilde Ros', Ich pflück' sie dir, geliebter Mann! Page An meinem Herzen heft ich sie an! Prinzess Und hörst du die süsse Nachtigall? Prinzess und Page O traulich Minnen, selig Loos! Alt Solo Sie ruhn im Moos bei der wilden Ros', Die Rosse sie lassen grasen; Sie hören nicht mehr die Nachtigall Und nicht der Jäger Blasen. Du alter König, harre nicht! Die schönste der Prinzessen Sie hat in deines Pagen Arm Dich und die Welt vergessen! Chor aus der Ferne Ihr Jäger, auf zur Pirsch, Ihr Jäger, auf zur Jagd!
Authorship:
- by Robert Schumann (1810 - 1856) [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Balladen und Erzählungen, in Balladen vom Pagen und der Königstochter, no. 1
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Alt Solo Zwei Reiter reiten vom Königsschloß, Sie reiten hinab zum Strande; In hohen Lüften pfeift der Wind, Die Wellen schäumen zu Lande. Sie sind hinauf am Ufersteg In Schweigen dumpf geritten; Blutrunen aus uralter Zeit Steh'n droben eingeschnitten. König (mit finsterem Ausdruck) Nun mir, dem König, Page mein, Thu' kund mit freiem Muth: Wer gab das Röslein dir, Gesell; Das Röslein auf deinem Hute? Page Das Röslein gab die Mutter mir, Da sie mich ließ in Sorgen; Ich stell's in Wasser jede Nacht, So blüht es jeden Morgen. König Wess' ist die Locke, die ich sah Um deine Brust geschlungen, Da vorhin dir vom scharfen Ritt Das Reitwamms aufgesprungen? Page Das ist meiner Schwester lichtbraun Haar, So fein und weich wie Seiden! Es duftet süß wie Rosenöl, Sie weinte d'rauf beim Scheiden. König (heftiger) Nun sag' und red' die Wahrheit mir, Gesell, es gilt dein Leben: Wer hat den Ring am Finger dir, Den goldnen Ring gegeben? Page [Die mir den Ring am Finger gab]1, Gab mir ihr Herz desgleichen; (feurig) Das ist die allerschönste Maid In allen deinen Reichen! König Der Ring ist meines Kindes Ring! Sein Blinken muß ich kennen. Page Weh! Deine Stirn' furcht Zorn! Blutrunen seh' ich brennen! König Ha! Wagtest du in frechem Muth Um ihre Lieb' zu werben, Schon' ich dein jung, frisch Leben nicht, Des Todes musst du sterben! Page Des Todes muss ich sterben! König Des Todes! Wohlauf, mein Schwert, Kühl' 's Herzlein dem Gesellen! Page Weh! Weh! Weh! König Und deinen Leib verschling' die Fluth, Und steht dein Sinnen so hoch, So magst um die Königin jetzt Der Wassernixen du minnen! Alt Solo Den Strand entlang zum Königsschloß Heim reitet ein düst'rer Reiter; Hinaus ins Meer die Leiche schwimmt, Die Wellen rauschen weiter.
Authorship:
- by Robert Schumann (1810 - 1856) [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Balladen und Erzählungen, in Balladen vom Pagen und der Königstochter, no. 2
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 In the recording SCHUMANN: Symphonies and Choral Ballads, Vol. 2 (Chandos, CHAN9846), the booklet gives this line as "Den Ring den mir am Finger gab" which appears to be what is sung; however the score in the Petrucci Music Library uses the words shown above, which follow Geibel's original.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Chor Den Runenstein in der Sommernacht Umspielen die Wasserfrauen; Das Wasser klingt, es singt die Luft, Der Mond steht hoch im Blauen. Das plätschert und lacht, das wogt und taucht Wie Lilien auf und nieder; Es schwimmt auf der Fluth das goldne Haar, Es schimmern die weißen Glieder. Bass Solo Mit schilfigem Bart der Meermann bläst Die gewund'ne Muschelposaune, Die Nixen schlingen den Reigen dazu, Sie sind in der besten Laune. Da schreit die Jüngste und kichert drauf: Nixe (Sopran I) Ei seht, was ich fand in der Welle! Ein blinkendes, winkendes Todtengebein, Wie Silber glänzt es so helle. Ich stieß mit dem Fuß an's Korallenriff Beim lustigen Untertauchen, Da lag's in den Ästen, ich zog's hervor, Nun sagt, wie können wir's brauchen? Königin Was thun damit? Hei, feiner Fund! Wer weiss von solchen Sachen? Das beinerne Ding ist hübsch und fein, Eine Harfe woll'n wir d'raus machen. Komm Schilfbart, alter Musikant, Du weißt von solchen Dingen; Ich schenk' einen Schwertfisch dir zum Roß, Kannst du's zu Stande bringen! Meermann Dem Meermann her gebt das Gebein, Er fügt's mit schlauem Geklügel,... Chor Dank, Meermann! Meermann ...Er macht aus den Fingern die Wirbel gut, Aus dem Brustbein macht er den Bügel. Chor Dank, Meermann! Meermann Leih', Königin, mir vom gold'nen Haar, Das spann' ich darüber als Saiten. Nun töne die Harfe wohl auf und ab, Ihr Wellen, lasset das Rauschen; Du Wind, halt' leise den Odem an, Und schlumm're ein im Lauschen! Ihr Möven, fliegt zu Strand, Goldfischlein, steiget vom Grunde; Es horcht die Luft, es horcht das Meer Bezaubert in der Runde. Chor Bezaubert in der Runde. Horch, horch, Nun klinget die Harfe wohl auf und ab, Es lassen die Wellen das Rauschen, Der Wind hält leise den Odem an, Und schlummert ein im Lauschen. Die Möve fliegt zum Strand, Goldfischlein steigen vom Grunde; Es horcht die Luft, es horcht das Meer Bezaubert in der Runde. Meermann Bezaubert in der Runde. Chor Horch, horch, horch, horch auf, horch auf, Bezaubert in der Runde, Horch auf, horch auf, horch auf!
Authorship:
- by Robert Schumann (1810 - 1856) [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Balladen und Erzählungen, in Balladen vom Pagen und der Königstochter, no. 3
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Chor Die Säle funkeln im Königsschloß, Kommt an mit Flöten und Geigen; Das schöne Königstöchterlein Tanzt drinnen den Hochzeitsreigen. Alt Solo Sie trägt im Haar den Myrthenkranz, Doch wandelt sie stumm und befangen; Sie trägt an der Brust die blühende Ros', Doch sind so bleich die Wangen. Sie tanzt mit dem fremden Königssohn, Er geht in Purpur und Seide; Doch schöner, tausendmal schöner war Der Knab' im Pagenkleide. Chor Heil! Heil! der Braut! der Braut! der hohen Braut! Kommt an, kommt an mit Flöten und Geigen! Am gold'nen Tisch zwölf Jungfrau'n steh'n, Den perlenden Wein zu kredenzen; Zwölf Pagen schwingen sich um das Paar Mit lodernden Fackeln und Kränzen. Meermann (aus der Ferne) Hei, leise! Feines Schloss am Meer, Horch auf des Meermanns Harfen! Chor Die Fackeln verlöschen, die Geigen verstummen -- König Sagt an, was soll das Schweigen? Spielmann Herr König, nicht entbrenn' im Zorn, Wir dürfen nicht blasen und streichen; Der Meermann harft vor dem Schlosse dein, Dem Meermann müssen wir weichen. Chor Horch! Wie's empor von dem Meere wallt! O süßes, trauriges Schallen! Es schleicht so sacht durch die Nacht Herauf in die Hallen. Es schleicht so sacht in das Ohr der Braut, Es ist als ob aus der Tiefe Als ob aus der Tiefe mit Allgewalt Der lieblichste Buhle sie riefe. Prinzess Mein arm Herz lässt des Lieds Gewalt Im Tod zerfallen! Prangt auch mein Ritter wunderbar Im glänzenden Geschmeide, Ach schöner, tausendmal schöner war Der Knab' im Pagenkleide! Chor Es schleicht so sacht durch die dämmernde Nacht Hinauf in die festlichen Hallen. Aus ihren Locken der Myrthenkranz Fällt welk zu ihren Füßen. Alt Solo Dem König rieselt's durch Mark und Bein, Er fleucht entsetzt aus der Halle; Es eilt der fremde Königssohn Nach seinen Rossen im Stalle. Chor Im Saale liegt die bleiche Braut, Ihr ist das Herz zersprungen; Der Morgen trüb' in die Fenster graut, Des Meermanns Harf' ist verklungen.
Authorship:
- by Robert Schumann (1810 - 1856) [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Balladen und Erzählungen, in Balladen vom Pagen und der Königstochter, no. 4
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission