by Friedrich von Schiller (1759 - 1805)
Reiterlied
Language: German (Deutsch)
Kürassier: Wohl auf Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! Ins Feld, in die Freiheit gezogen. Im Felde da ist der Mann noch was wert, Da wird das Herz noch gewogen. Da tritt kein anderer für ihn ein, Auf sich selber steht er da ganz allein. Dragoner: Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist, Man sieht nur Herren und Knechte; Die Falschheit herrschet, die Hinterlist Bei dem feigen Menschengeschlechte, Der dem Tod in's Angesicht schauen kann, Der Soldat allein, ist der freie Mann. Chor: Der dem Tod in's Angesicht schauen kann, Der Soldat allein, ist der freie Mann. Jäger: Des Lebens Ängsten, er wirft sie weg, Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen; Er reitet dem Schicksal, entgegen keck, Trifft's heute nicht, trifft es doch morgen, Und trifft es morgen, so lasset uns heut Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit. Chor: Und trifft es morgen, so lasset uns heut Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit. Wachtmeister: Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Loos, Braucht's nicht mit Müh' zu erstreben, Der Fröhner, der sucht in der Erde Schooß, Da meint er den Schatz zu erheben. Er gräbt und schaufelt so lang er lebt, Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt. Grab: Er gräbt und schaufelt so lang er lebt, Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt. Jäger: Der Reiter und sein geschwindes Roß, Sie sind gefürchtete Gäste; Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß, Ungeladen kommt er zum Feste, Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold, Im Sturm erringt er den Minnesold. Chor: Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold, Im Sturm erringt er den Minnesold. Kürassier: Warum weint die Dirn' und zergrämet sich schier? Laß fahren dahin, laß fahren! Er hat auf Erden kein bleibend Quartier, Kann treue Lieb' nicht bewahren. Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort, Seune Ruh' läßt er an keinem Ort. Chor: Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort, Seune Ruh' läßt er an keinem Ort. Jäger: Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt, Die Brust im Gefechte gelüftet. Die Jugend braußet, das Leben schäumt, Frisch auf! eh' der Geist noch verdüftet. Und setzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen sein. Chor: Und setzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen sein.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Reiterlied", appears in Wallenstein [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Jakob Adolf Hägg (1850 - 1928), "Reiterlied", op. 31 (Sieben Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte) no. 4 [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
- by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Reiterlied", published 1802, from Kleine Balladen und Lieder, Heft IV, no. 4 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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