by Carl Schultes (1822 - 1904)
Heimweh
Language: German (Deutsch)
Das ist der Ärmste auf der Welt, Der keine Heimat hat; So treibt wohl unterm Himmelszelt Ein sturmgejagtes Blatt. Ohne Ruh', ohne Rast, Ohne Glück, ohne Stern, So durchwandert voll Hast Er die weiteste Fern'. Doch wer die traute Heimat kennt, Und sei's ein kleines Tal, Das nicht einmal ein Namen nennt, Ist glücklich allzumal! Seine Freud', seine Lust Ist sein Heim und sein Haus, Und kein Drang in der Brust Zeigt zur Fremde hinaus. Des Heimweh's tiefe, süße Qual Kennt niemals ein Gebot; Es reißt uns fort mit einem Mal Und ging's gleich in den Tod! O du Herz, sei nicht bang, Droht die härteste Pein, Und im Tod tönt mein Sang: Eine Heimat war mein!
Authorship:
- by Carl Schultes (1822 - 1904) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Heimweh" [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2005-07-14
Line count: 24
Word count: 117