by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842)
Was reif in diesen Zeilen steht
Language: German (Deutsch)
Was reif in diesen Zeilen steht, was lächelnd winkt und sinnend fleht, das soll kein Kind betrüben; die Einfalt hat es ausgesäet, die Schwermut hat hindurchgeweht, die Sehnsucht hat's getrieben. Und ist das Feld einst abgemäht, die Armut durch die Stoppeln geht, sucht Ähren, die geblieben; sucht Lieb, die für sie untergeht, sucht Lieb, die mit ihr aufersteht, sucht Lieb, die sie kann lieben. Und hat sie einsam und verschmäht, die Nacht durch, dankend in Gebet, die Körner ausgerieben, liest sie, als früh der Hahn gekräht, was Lieb erhielt, was Leid verweht, ans Feldkreuz angeschrieben: "O Stern und Blume, Geist und Kleid, Lieb, Leid und Zeit und Ewigkeit!"
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Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1835/7, appears in Tagebuch einer Ahnfrau, first published 1838 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Krause (b. 1889), "Was reif in diesen Zeilen steht", op. 51 no. 3, published 1972?, from Gedichte aus alter Zeit, no. 3 [sung text not yet checked]
- by Ernst Pepping (1901 - 1981), "Was reif in diesen Zeilen steht", published 1949 [ voice and piano ], from Haus- und Trostbuch, no. 1, Eingang [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 20
Word count: 108