by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
Heimweh
Language: German (Deutsch)
Es zieht der lange, staub'ge Pfad in Sonnenglut sich endlos fort, vertrocknend liegt des Stromes Bett, kein grüner Hain beut schatt'gen Hort, es schaut herab der schroffe Berg auf die verbrannte, weite Au; zerklüftet ist die Felsenstirn, die blendend ragt ins Himmelsblau. O deutsche Heimat, Waldesgrün, o tiefer, kühler Bergessee, ersehntes Rauschen frischen Quells, wie macht ihr die Gedanken weh! Jetzt halten sie daheim wohl Rast im Schatten unterm Eichenbaum. Kühl streifen Lüfte durchs Gezweig, und Bächlein schwatzt am Wiesensaum. Ach, säht ihr uns ermattet ziehn im Land, wo heiße Lüfte wehn, wo Sonnenglut die Rebe sengt, und nirgend duft'ge Veilchen stehn: Erbarmen hättet ihr mit uns. Trotz aller Weisheit, Prunk und Glast, wie hättest du's daheim so gut, du armer fahrender Scholast! O deutsche Heimat, Waldesgrün, o tiefer, kühler Bergessee, ersehntes Rauschen frischen Quells, wie macht ihr die Gedanken weh!
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Heimweh", op. 100 no. 5 (1877) [ TTBB chorus ], from Fahrende Schüler, no. 5 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2018-09-07
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