by Arthur Heinrich Wilhelm Fitger (1840 - 1909)
Es sitzen drei Weiber zu weben
Language: German (Deutsch)
Es sitzen drei Weiber zu weben, Sie weben und wirken mein Leben, Die erste, die zweite woben fein Gesponnenes Gold und Seide hinein; Die dritte durchzog es mit langen, Gifttriefenden Ottern und Schlangen. Sie liessen die Schifflein sausen, Die goldigen Fäden nach aussen; Nach aussen das schillernde Farbenspiel, Der grässliche Einschlag nach innen fiel; Nun krümme Dich, Seele, nun leide Im heimlichen Nessuskleide. Und fragt ihr, warum so strenge Den Mantel ich um mich hänge? Warum ich mit offenen Armen nie Die Liebste, den Freund an's Herze zieh? Warum keines Tags ich geniesse Und immer mich einsam verschliesse? Gewahrtet ihr, wie ich von Bissen Der bösen Gewürme zerrissen, Mit Hjob und Lazarus müsst' ich zur Stund Der dritte Geächtete sein im Bund. Lasst ab, mich zu laden, zu werben. Lasst schweigen mich gehen und sterben.
Authorship:
- by Arthur Heinrich Wilhelm Fitger (1840 - 1909) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Christian Sinding (1856 - 1941), "Es sitzen drei Weiber zu weben", op. 26 no. 8, published 1895 [medium voice and piano], from Lieder aus Winternächte, no. 8. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-07-29
Line count: 24
Word count: 135