by Otto Haggenmacher (1843 - 1918)
Rosen
Language: German (Deutsch)
So dir eine Rose blüht, Sag, warum sie pflücken? Nur am frischen Lebensstamm Mag sie voll beglücken. Sieh, wie fröhlich sie das Haupt Wiegt im Spiel der Lüfte Und im lichten Sonnenschein Hauchet süße Düfte. Wie in Träumen nickt sie leis, Sank hinab die Sonne. Morgens thaut ihr Angesicht Thränen reinster Wonne. Nahst du dich, so winkt sie dir, Freundlich, sie zu schauen. Und ihr tiefst Geheimniß will Zart sie dir vertrauen. So dir eine Liebe blüht Hold, mit frischen Wangen, Sorge treu, daß lang sie noch Mild dich mag umfangen. Ihrer Rosenlippen Kuß Trinke frisch, den weichen; Aber laß die Rosen nicht Schmerz und Kummer bleichen. So wird heller Sonnenschein Allzeit dich umschweben; Und des Glückes Füllhorn streut Rosen dir in's Leben.
Authorship:
- by Otto Haggenmacher (1843 - 1918), "Rosen", appears in Neuen Dichtungen, first published 1878 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Wilhelm Rauchenecker (1844 - 1906), "Rosen", c1878-84 [low voice and piano], from Fünf Lieder aus den "Neuen Dichtungen" von Otto Haggenmacher, no. 3, dedicated to Miss Ida Geilinger (1855-1935); the manuscript of the unedited songs is kept in the Winterthur Libraries (Switzerland), Special Collections, Archives of the Musikkollegium [text verified 1 time]
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2010-12-14
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