by Anonymous / Unidentified Author
Das Abendglöcklein
Language: German (Deutsch)
Das Abendglöcklein tönt von ferne so freundlich hell durch Flur und Hain. Wie hört' ich deinen Ruf so gerne, er lud mich sonst zum Liebchen ein. Bei seinem feierlichen Klingen sank sie zuerst mir an das Herz, und oft trug es auf seinen Schwingen die treu'sten Schwüre himmelwärts. Doch jetzt scheint grausam mioch zu höhnen, was sonst zur Freude mich bewegt; bei deinen feierlichen Tönen ward sie ins stille Grab gelegt. Wie oft such' ich die liebe Quelle, doch finde ich das Plätzchen leer, und tönt das Glöcklein noch so helle, mein Liebchen bringt es mir nicht mehr. Erklingt es jetzt im stillen Tale, so rinnet meiner Tränen Lauf. Wann klingst du mir zum letzten Male, wann rufst du mich zu ihr hinauf?
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859), "Das Abendglöcklein", op. 124 (Gesänge und Lieder für Bass (oder Bariton)) no. 1, published 1838 [ bass or baritone and piano ], Leipzig, Hofmeister [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-03-26
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