by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894)
König Holger
Language: German (Deutsch)
Wenn ich beseligt Tag auf Tage Gebannt in deine Nähe bin, Dolores, kommt mir oft die Sage Von König Holger in den Sinn. Nach Süden durch der Stürme Wüthen Verschlagen, fern von Isenland, Sah er erstaunt sich unter Blüthen An Avalons begrüntem Strand. Und große goldne Früchte lachten Auf ihn herab von dunklem Ast, Und Jungfraun führten den Erwachten In ihrer Königin Palast. Entgegen trat im Marmorsaale Morgane hold der Nordlandsohn, Bot Wein ihm in krystallner Schale Und lud zu sich auf den Thron. Er blickte aufwärts süß erschrocken In ihrer Augen Himmelsglanz; Hernieder glitt auf seinen Locken Aus ihrer Hand ein Blumenkranz; Und fern dem Lande seiner Ahnen, Wo wild die Nordseewoge schäumt, Hat König Holger bei Morganen Fortan Jahrhunderte verträumt.
Confirmed with Gesammelte Werke des Grafen Adolf Friedrich von Schack, vierter Band, Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, page 88. Appears in 3. Aus fremden Ländern.
Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "König Holger", appears in Gedichte, in 3. Aus fremden Ländern [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Leonard Johann Heinrich) Albert Fuchs (1858 - 1910), "König Holger", op. 24 (Balladen und Romanzen für 1 mittlere Singstimme mit Pianoforte) no. 1, published 1894 [ medium voice and piano ], Leipzig, M. Brockhaus ; according to the Hofmeister catalog, the piece begins with the second stanza [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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