by Anonymous / Unidentified Author
Katzenliebe
Language: German (Deutsch)
Ein Kater liebte ein Kätzchen schön - Miau! und tät auch nach keiner andern seh'n. - Miau! Das Kätzchen auch sah keinen anderen an, es schien ihm von Herzen recht zugetan, drum wurden sie bald Mann und Frau. Miau! Miau! Miau! O Kater, o Katze, wie schlau! Das Kätzchen aber am Ehestand - Miau! zuletzt doch nicht mehr Vergnügen fand. - Miau! Sie dachte: Ach, wärst du doch wieder frei, und wurde dem Kater bald ungetreu, sie nahm es auch nicht so genau. Miau! Miau! Miau! O Kater, was macht deine Frau? Zwar ging die Katze alleine aus, - Miau! doch niemals ging sie allein nach Haus'. - Miau! Er fragte: Wer mag wohl der andre sein? Sie sagte: Das ist ja mein Schwesterlein! O Kater, o Kater, jetzt schau! Miau! Miau! Miau! Der Katzenliebe nicht trau'! Der Kater lauschte im Mondenschein, - Miau! da kam seine Frau und ihr Schwesterlein. - Miau! Betrogen, ach, lief er zur Katze hin: Das ist ja ein Kater, wie ich es bin! Nun liebe, nun liebe dein Schwesterlein grau! Miau! Miau! Miau! Ich such' mir 'ne andere Frau! Ihr Männer, nehmt die Moral daraus, - Miau! schickt niemals das Weibchen alleine aus. - Miau! Wird sie auch begleitet vom Schwesterlein, im Mondlicht könnt's doch wohl ein Kater sein! O Männer, o Männer, seid schlau! Miau! Miau! Miau! Bei Nacht alle Katzen sind grau!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900), "Katzenliebe", op. 41 no. 2, published 1857 [ bass or baritone and piano ], Berlin, Schlesinger [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-06-12
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