by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909)
Wenn ich sie von Ferne sehe
Language: German (Deutsch)
Wenn ich sie von Ferne sehe, Leuchtend in dem ros'gem Schein, Zieht ein übergroßes Wehe Mir in Herz und Busen ein. Heißes Sehnen und Verlangen Hält mich wunderbar umfangen, Bis ich sie geherzt, geküßt, Bis sie ganz mein eigen ist. Ja, sie ist nicht kalt und spröde, Wie so viele Schönen sind. Ist der Freier nur nicht blöde, Er sehr leicht ihr Herz gewinnt. Glutenreich ist ihre Minne; Süß verwirrt sie alle Sinne, Wenn ich sie geherzt, geküßt, Wenn sie ganz mein eigen ist. Und so kosen wir zusammen Tief bis in die Mitternacht; Bis sie meines Herzens Flammen Lichterloh hat angefacht, Bis ich stammelnd, bis ich trunken Ihr zu Füßen hingesunken, Bis mein müdes Haupt vergißt, Daß sie ganz mein eigen ist.
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Confirmed with Rudolph von Gottschall, Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1849, pages 281 - 282. Appears in Vermischtes.
Authorship:
- by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909), "Das Lied von der Flasche", appears in Gedichte, in Vermischtes [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Das Lied von der Flasche", op. 75 (5 Quartetten für 4 Männerstimmen) no. 5, published 1850 [ vocal quartet for male voices ], Schleusingen, Glaser [sung text not yet checked]
- by August Pabst , "Lied an die Flasche" [ voice and orchestra or piano ], Berlin: Eduard Bloch; this song was interpolated into the popular opera Undine by Lortzing, Act III [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-07-05
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