by Anonymous / Unidentified Author
An das Glück
Language: German (Deutsch)
Lass, Glück, in ihrem Kreise sich Staatenwirbel dreh'n, und bleib' auf deiner Reise auch einmal bei mir steh'n. O spende mir, du holde, nur einen güt'gen Blick; ich dürste nicht nach Golde, mir g'nügt ein kleines Glück. Von Gold und Silber glänzen soll nie mein nied'res Haus, nur räumlich sein zu Tänzen nach einem frohen Schmaus. Zum Schmause nicht Gerichte aus Tonking und vom Pol; Geflügel, gold'ne Früchte und selbstgepflanzten Kohl. Ein Gärtchen auch daneben, wo manche Blume blüht und an verschlung'nen Reben die Purpurtraube glüht; und von der Purpurtraube gekeltert süßen Wein, getrunken in der Laube bei Mondes Silberschein. Wohl hier bei Mondenschimmer ein Mädchen, einen Freund, und beide mir auf immer mit treuem Sinn vereint. Dies gib mir, Glück, dann rolle dein Rädchen weiter fort; die gold'nen Schätze zolle dem reichen Schlemmer dort.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "An das Glück" [ voice and piano ], from Zwölf Lieder zum Singen am Clavier - [2. Sammlung] , no. 3 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-10-24
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