by Karl Gottfried von Leitner (1800 - 1890)
Der Fischer
Language: German (Deutsch)
Es eilt mit raschem Fuße Der Wand´rer durch die Welt, Ich aber sitz´ am Flusse Im kühlen Weidenzelt. Ein linder West umfächelt Mir Stirn und Wangen mild, Und aus den Wellen lächelt Mir heiter zu mein Bild. Ich neige sanft gebogen Vom Uferfels mich vor, Leicht wiegend ob den Wogen Mein schwankes Angelrohr. Und wie die alte Kunde Von Wünschelruten spricht, Entlockt es tiefem Grunde Mir Schätze silberlicht. Gar süß ist´s hier im Säuseln Gesenkter Weiden ruhn, Und schaun, wie Wellen kräuseln Und eilbeflissen tun. Sie ziehen rasch vorüber, Ich frage nicht, wohin? Durch Grübeln nicht mir trüber Zu stimmen Herz und Sinn. Was schmerzen mag; beglücken, Auf nichts in weiter Welt, Als Fischlein zu berücken, Ist jetzt mein Sinn gestellt. Wem dahin steht sein Wille, Dem kommt nichts and´res zu, Als Schweigen nur und Stille, Als Stille nur und Ruh´.
Authorship:
- by Karl Gottfried von Leitner (1800 - 1890), "Der Fischer" [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Anselm Hüttenbrenner (1794 - 1868), "Der Fischer" [voice and piano] [ sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
This text was added to the website: 2017-07-25
Line count: 32
Word count: 141