by Christoph August Tiedge (1752 - 1841)
Wechselgesang
Language: German (Deutsch)
Sie: Du, den meine Seele liebt, o sage, sag', in welchen Rosen weidest du? Unter welchem Nachtigallenschlage deckt die Zeder deine Mittagsruh'? Sage mir, wo duften dich die Myrten und die Lilien und die Rosen an? Sage mir es, dass ich bei den Hirten nicht vergebens irre, süßer Mann! Er: Fehlt dir Kunde, lieblichste der Frauen? So geleite, holde Schäferin, deine Lämmer hin nach jenen Auen, weide nach den Hirtenhäusern hin! Tritt hervor und wecke das Entzücken! Alles, was der Schönheit Strahlen leiht, soll dich, königliches Mädchen, schmücken, schmücken soll dich jede Herrlichkeit. Sie: Schauet meinen Freund! Ihr könnt nicht irren, hoch und herrlich wandelt er einher, lieblich wie mein Busenstrauß von Myrten, kräftig mild wie Traubensaft ist er. Er: Meine Freundin, durch sich selbst geschmücket, ragt vor allen Weibern hoch empor! Seht, aus ihren Taubenaugen blicket ihre schöne Unschuldseel' hervor! Sie: Schön ist er, und Lieb' und Lenz bereiten uns ein grünes, duftendes Gemach. Er: Schön ist sie, um uns're Traulichkeiten schwebt ein Zedern- und Zypressendach.
Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), appears in Elegien und vermischte Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Salomonische Lieder [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Conradin Kreutzer (1780 - 1849), "Wechselgesang", op. 22 no. 2, KWV 9102 no. 2, published [1822] [ voice and piano or harp ], from Drei Salomonische Lieder, no. 2, Bonn u. Köln: Simrock [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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