by Carl Morell (1823 - 1866)
Verrathenes Geheimniß
Language: German (Deutsch)
Geh' ich über Feld und Wald, Geh' ich ganz alleine, Doch die Vögel wissen bald, Was ich sinn' und meine. Horch! was haben sie gesagt? "Bursche, nimm dein Herz in Acht!" Das ist doch eigen! Springen in die Welt hinein Lebensfrische Quellen, Meine Blume werf' ich drein, Haben doch die Wellen Nicht gedankt und nur gelacht: "Bursche, nimm dein Herz in Acht!" Das ist doch eigen! Schau, da winden sich durch's Thal Duft'ge Rosenhecken, Doch die Rosen allzumal Flüstern schlau und necken: "Helle Gluth ist schon entfacht; Bursche, nimm dein Herz in Acht!" Das ist doch eigen! Hab' es Keinem doch erzählt; Ist Geheimniß blieben, Und doch weiß die ganze Welt Mein geheimes Leben, Und ich hab's mit keinem Laut, Keiner Seele doch vertraut! Das ist doch eigen!
Confirmed with Die poetsiche Nationalliteratur der deutschen Schweiz, dritte Band, ed. by Robert Weber, Glarus: J. Vogel, 1867, pages 515 - 516.
Authorship:
- by Carl Morell (1823 - 1866), "Verrathenes Geheimniß " [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Verrathenes Geheimniß", op. 143 (Vier Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte) no. 1, published 1856 [ voice and piano ], Magdeburg: Heinrichshofen [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-10-17
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