by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872)
Mondnacht
Language: German (Deutsch)
Über die Berge, über den Fluss, still und sacht, wandert der Mond mit silbernem Fuß durch die Nacht; spielende Flämmchen, glitzernde Funken tanzen und gaukeln am schimmernden Wehr, und die Welt ruht schlummertrunken, und schon atmet sie nicht mehr. Über die Berge, über den Fluss, still und sacht, weiter und weiter schwingt sich mein Gruß durch die Nacht, pocht leise flüsternd an eine Pforte, dicht vom rötlichen Wein umweht, an ein Herz, das ohne Worte meines Herzens Gruß versteht. O du heiliger Liebesdrang, still und sacht, wandelnd und strebend die Welt entlang, Tag und Nacht: Trauernde Herzen, die einsam sich sehnen, führst du zusammen wie Windesweh'n, und aus Kummer und aus Tränen blüht ein gold'nes Wiederseh'n!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Mondnacht" [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Esser (1818 - 1872), "Mondnacht", op. 73 (6 Lieder) no. 4, published 1869 [ voice and piano ], Wien, Spina [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-05-19
Line count: 24
Word count: 116