by Richard von Kralik (1852 - 1934)
Tand
Language: German (Deutsch)
Wer ist an Glück und Heil mir gleich? Ich bin so wie kein König reich. Ich bin wie Göttergedanken frei, die höchste Herrschaft wohnt mir bei. Die ganze Erde, Stadt und Land, ist als mein Eigen mir bekannt. Und ohne Spott dünk' ich mich gleich den Fürsten all von diesem Reich. Die Geister hören auf mein Wort, ich ruf' sie her, ich schick' sie fort, wie mir's im Augenblick gefällt; ich spiele mit der ganzen Welt. Mich haben meine Freunde gern und bleiben treu mir nah' und fern, und gute Frauen grüßen mich und freuen meines Grußes sich. Wer hat etwas vor mir voraus als nur des Amtes Müh' und Graus? Unfreier ist niemand als ihr; der Welt, dem Haufen dienet ihr. Und all' die Freiheit, all' die Ehr', dies hohe Glück und noch viel mehr, das gibst du hin, o Herz, wie Tand in eines Mädchens kleine Hand.
Authorship:
- by Richard von Kralik (1852 - 1934) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Mathilde von Kralik (1857 - 1944), "Tand", copyright © 1895 [ voice and piano ], from Maia, no. 24, Wien : Albert Gutmann ; New York : G. Schirmer [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-07-15
Line count: 24
Word count: 149