by Hermann Franke (1834 - 1919)
Wie es gekommen ist
Language: German (Deutsch)
Die Deutschen wollten gern einig sein. Sie wohnten in gar vielen Ländern groß und klein, nur nicht in Deutschland; drum wurden sie nicht froh. Sie wollten es erzwingen mit Reden und mit Singen, doch da blieb's auch noch so. Halli, halla, hallo! Die Deutschen wollten gern einig sein, vom Felsen bis zum Meer, vom Niemen bis zum Rhein allwärts ein Deutschland! Sie wurden nimmer froh, sie träumten und sie dachten, wie sie's wohl fertig brachten, doch da blieb's auch noch so. Halli, halla, hallo! Die Deutschen wollten gern einig sein. Da guckte in ihr Haus der Franzmann lüstern ein: „Stücklein von Deutschland, wie machtest du mich froh! Ich will es keck mir nehmen, sie werden sich bequemen, und 's bleibt dann auch noch so. Halli, halla, hallo!“ Die Deutschen wollten gern einig sein. Da klang Trompetenschall, der Ruf der Wacht am Rhein: „Vorwärts, Alldeutschland! Es geht nicht länger so!“ Da fanden endlich wieder zusammen sich die Brüder. Nun ist Alldeutschland froh. Halli, halla, hallo!
Authorship:
- by Hermann Franke (1834 - 1919) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Wie es gekommen ist", op. 569 no. 5, published 1880 [ three-part children's chorus and piano ], from Hurrah Germania! Eine Reihe von 8 durch Zwischenreden verbundenen vaterländischen Gesängen für die Jugend, für dreistimmigen Knaben-Chor mit Pianoforte, no. 5, Offenbach, André [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-11-04
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