by Friedrich, Graf von Zeppelin (1807 - 1886)
Himmel auf Erden
Language: German (Deutsch)
Strahlt mir so mild aus klarer Quelle der gold'nen Sterne Widerschein, so dünkt mich's, in der ird'schen Welle tief unten müsst' ein Himmel sein. Doch blick' ich auf, dort oben thronen seh' ich des ew'gen Himmels Licht, und doch soll hier ein Himmel wohnen; o sagt, find' ich den Himmel nicht? Und wenn in Lenzes buntem Segen die junge Welt sich bräutlich schmückt, ist mir's, als hätt' auf allen Wegen ich rings des Himmels Spur erblickt. Doch nein, es sind nur seine Strahlen, die er als Boten ausgesandt, in neuer Pracht die Welt zu malen - den Himmel selbst ich nimmer fand. Von einem Himmel hört' ich singen, der wohl zur Erde niedersteigt, wenn selig Arme sich umschlingen, die Lieb' ein Herz zum Herzen neigt, die Lippen, wie mit Engelsflöten, die Laute stammeln: ewig dein! Ja, erster Liebe fromm' Erröten, das muss der Erdenhimmel sein! Du stiller Himmel meiner Träume, erhörter Liebe selig Glück, warum entfliehst in ferne Räume du scheu dem Wachenden zurück? Sieh' mich die Arme sehnend breiten voll Glut im treuen Busen hier, nah', mich durchs Leben sanft zu leiten, du ird'scher Liebeshimmel, mir!
Authorship:
- by Friedrich, Graf von Zeppelin (1807 - 1886) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Abenheim (1804 - 1891), "Himmel auf Erden", op. 6 no. 1 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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