by Friedrich Mook (1844 - 1880)
Wär ich der Schwalbe gleich
Language: German (Deutsch)
Nicht mehr Gepäck als eine Schwalbe trägt, Die nach dem Süden zieht, Hat auf den Rücken mir das Glück gelegt, Und doch kein Jubellied! Die Schwalbe eilet sorgenfrei An Hütte und Palast vorbei, Hoch oben vom blauen Himmelszelt Grüßt sie die Welt. Wie wär' ich reich, Wär' ich der Schwalbe gleich! Die Schwalbe ließ zurück ihr Vaterhaus In Gottes frommer Hut; Geht auch der Sturmwind drinnen ein und aus, Sie wandert frohgemuth. Sie singt, so weit die Sonne reicht, Das Abschiednehmen wird ihr leicht; Denn was sie im jungen Herzen trug, Folgt ihrem Flug. Wie wär' ich reich, Wär' ich der Schwalbe gleich! Und hält die Schwalbe Rast, vom Wandern müd, Im Hain, am Wasserfall, So jubelt sie ein frohes Abendlied Hinaus in's weite All. Naht ihr der Tod im fremden Land, Sinkt sterbend sie auf Wüstensand: Dann eilet noch ihr letztes Abschiedswort Grüßend zum Nord . . . Wenn ich erbleich', Werd' ich der Schwalbe gleich!
Confirmed with Deutsche Dichterhalle, vierter Band, ed. by Ernst Eckstein, Leipzig: Johann Friedrich Hartknoch, 1875, page 62. Appears in issue no. 6.
Authorship:
- by Friedrich Mook (1844 - 1880), "Wär' ich der Schwalbe gleich!" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Wär ich der Schwalbe gleich", op. 478b (Vier Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte) no. 4, published 1875 [ voice and piano ], Offenbach, André [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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