by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868)
Mondenschein
Language: German (Deutsch)
Es ging der Mond hoch oben im luftigen Revier, ich aber saß hier unten so traulich neben ihr. Da dacht' ich ganz im Stillen: Du lieber Mondenschein, es mag wohl schön im Himmel, doch schöner auf Erden sein. Und hätt' ich was zu klagen, dir klagt' ich's nimmermehr; du hast ein fein Gesichte, hast aber kein Gehör. Und kömmst du so gegangen, - ja, ja, das kenn' ich schon! Kaum sagst du guten Abend, so gehst du wieder davon. Wie oft bist du nicht brummisch, als wär' dir's angetan, und siehst mich über die Schulter mit halbem Viertel an. Fährt dann die liebe Sonne durchs hohe Himmelshaus, dann gehen dir die Augen, die lichten Wangen aus. Da ist mir doch die Liebste ein and'rer Mondenschein; der seh' ich immer ins volle, ins klare Gesicht hinein. Der ganze volle Himmel in ihren Augen ruht; es bleichen tausend Sonnen niemals der Wangen Glut. Sie trüben keine Wolken und keine Nebel nicht, sie hört, was ich ihr sage, mit freundlichem Gesicht. D'rum geh' nur immer unter, dir sag' ich gute Nacht! Wir aber bleiben munter, so lang' die Liebe wacht.
Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Mondenschein", op. 47 (Sechs deutsche Lieder für eine Bass- oder Baritonstimme mit Pianoforte) no. 1, published 1829 [ bass or baritone and piano ], Leipzig, Whistling [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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