by Konrad Friedrich von Schmidt-Phiseldek (1770 - 1832)
Nachtstück
Language: German (Deutsch)
Dumpf ertönt der Glocken Klang; Fernher hallet Grabgesang. Bleich, durch grau beflorte Lüfte Scheint der Mond auf offne Grüfte. Von der Todten Klag' erwacht Schweben Geister durch die Nacht. Horch! — sie senken ihn hinein! — Erde rasselt hinter drein. Hast genug gethan, geduldet, Hast gebüßt, was Du verschuldet: Sink zur Ruhe nun hinab, Todter, in Dein stilles Grab. In das dunkle Schlafgemach Folgt Dir keine Sorge nach: Dich betriegt kein eitler Schimmer, Und die Klage weckt Dich nimmer; Deinen Schlummer tief und schwer Stört kein banges Traumbild mehr. Alles, was der Erd' entspross, Kehrt zurück in ihren Schoß. Alle wird, die um Dich weinen, Hier der Todesschlaf vereinen, Bis die Schlumm'rer aus der Gruft Des Erweckers Stimme ruft.
Authorship:
- by Konrad Friedrich von Schmidt-Phiseldek (1770 - 1832), "Nachtstück" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Christopher Ernst Friedrich Weyse (1774 - 1842), "Nachtstück" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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