by Friedrich Wilhelm Gotter (1746 - 1797)
Beruf zur Liebe
Language: German (Deutsch)
Unser süßester Beruf Ist das Glück der Liebe; Alles, was der Himmel schuf, Fühlet ihre Triebe. Wenn umher der Käfer irrt, Sucht er sich ein Weibchen, Wenn ein Tauber einsam girrt, Locket er sein Täubchen. Blumen öffnen ihre Brust Lauen Abendwinden; Epheu schlinget sich mit Lust Um bemooste Linden; Liebemurmelnd eilt der Bach, Unter den Gebüschen, Einem andern Bache nach, Sich mit ihm zu mischen. Liebe tönt der Sänger Heer Von den Zweigen nieder; Weibchen flattern um sie her, Sträuben das Gefieder, Locken, schmachten und entflieh'n Schamhaft zu Gesträuchen, Wo, mit zärtlichem Bemühn, Männchen sie erreichen. Seelen, die der Himmel schuf, Fähig edler Triebe, Folgt dem süßesten Beruf, Schmeckt das Glück der Liebe! Sie nur kann euch freudenreich Diese Wallfahrt machen; Sie nur führet lächelnd euch Zu dem schwarzen Nachen.
F. Danzi sets stanza 1
Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Gotter (1746 - 1797), "Beruf zur Liebe" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Danzi (1763 - 1826), "Beruf zur Liebe", op. 17 (Acht deutsche Lieder) no. 4, P 193 no. 4, published 1803, stanza 1 [ chorus and piano ], Leipzig [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-10-28
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