Gesangeslust
Language: German (Deutsch)
Es singen die Vöglein im schattigen Hain, sie singen ein Liedchen gar lieblich und fein; es fehlen dem Liedchen die Worte wohl nicht, denn wer hat enträtselt, was Vögelein spricht? Kaum grauet der Morgen, und allmählich bricht durchs nächtliche Dunkel das rosigen Licht, da zwitschert ein Stimmchen im duftigen Hain, und tausend von Stimmen, die fallen gleich ein. Sanft schwellende Töne, sie dringen ans Ohr, bald wechseln sie wieder mit'm brausenden Chor; die Vöglein so singen aus freudiger Brust, das Herz sie erfüllen mit himmlischer Lust. Wer prägte den Vöglein dies Liedchen wohl ein, so einfach, so schön - wer mochte das sein? Wer legt' in dies Brüstchen so zierlich und klein so viele Empfindung und Zartheit hinein? Der, der den Blumen gibt Schönheit und Duft, belebet die Erde, das Wasser, die Luft, er gibt auch den Vöglein den schönen Gesang, er reget der Stimmen melodischen Klang. Es singen die Vöglein so zart und so fein; ach, könnte ein Sänger gleich ihnen ich sein! Wie wollt' ich dann singen ein Loblied dem Herrn, ihn nicht bloß mit Worten, auch Hymnen verehr'n!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Gesangeslust" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-10-28
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