by Anonymous / Unidentified Author
Das Vaterhaus
Language: German (Deutsch)
Wir rasseln durch ein Städtchen so öd' und friedhofstill, nur blass behaucht vom Monde, der eben scheiden will. Ein Kirchhof scheint das Städtchen, ein Grabstein jedes Haus; es seh'n die Fensterreihen wie Epitaphien aus. Inmitten ragt der Kirchturm empor [in]1 Sternennacht, der, wie das Bild des Heilands, still ob dem Friedhof wacht. Doch wie die nächt'ge Windsbraut an Gräbern stürmt vorbei, so brausen wir vorüber an fahler Häuserreih'. Und mit [mir]2 huscht Erinn'rung vorüber Grab an Grab; als Nachttau fällt die Träne mir auf die Hand herab. Ach, dort das kleine Häuschen an wohlbekanntem Ort! Der Jugend gold'ne Träume sind all' begraben dort.
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2 Seyfried: "uns"
Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Orpheus, musikalisches Taschenbuch für das Jahr 1840, August Schmidt (Hrsg.), Wien.
1 Seyfried: "aus"2 Seyfried: "uns"
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( Dr. Franck )  [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ignaz von Seyfried (1776 - 1841), "Das Vaterhaus" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-10-28
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