Auf grüner Flur
Language: German (Deutsch)
Es trug sich einmal zu, dass Ochse, Stier und Kuh auf grüner Wiesenflur begrasten die Natur. Die Kälber, fromm und gut, im kecken Übermut, die sprangen kreuz und quer fidel ums Rindvieh her. Und als sie groß und breit von Fraß und Lustigkeit, von Hochgenuss der Luft und Gänseblümchenduft, da trabten sie zum Bach, die Hintern hinten nach; sie tranken da famos und trieben Kurzweil groß. Dann lagen sie im Kreis im grünen Paradeis, der Ruhe sich zu freu'n, und täten wiederkäu'n. „Hört,“ fing ein Ochs' d'rauf an, „ich will euch etwas sa'n: Wir sind in unserm Glück verfolgt vom Missgeschick. Macht sich auch mancher breit in seiner Jugendzeit, uns schlägt, o schwere Not, doch einst der Metzger tot!“ Rasch sprangen sie empor, dahin war der Humor, und Ochse, Stier und Kuh, die schrieen alle: „Muh!“
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900), "Auf grüner Flur", op. 107 no. 44, published c1883 [ voice and piano ], from Frühlingsstimmen: Neue Liederspende für die Jugend, no. 44, Dresden: L. Hoffarth [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-11-21
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