by Louise Brachmann (1777 - 1822)
Tod und Leben
Language: German (Deutsch)
Hefte nicht zu warm im Leben Auf ein teures Gut den Blick; Treuer Sehnsucht Wünsche streben, Ach, umsonst nach festem Glück. Geht dein holder Freund zur Ferne: Zittre, armes Mädchenherz, Ob ihm glänzen Lebenssterne, Ihn umschau're Todesschmerz. Tränen, die dem Tode flossen, Glühen dennoch heilig süß; Herb're werden dem vergossen, Was im Leben uns verliess. Wird er von der Erde fliehen? O der Tod — er raubt ihn nicht! Aus der Liebe Grabe blühen Schön're Rosen an das Licht. Sein geliebtes Bild umgeben Wird ein lichter Himmelsschein, Und ihn wird der Schmerz erheben Zu der höchsten Engel Reih'n. Also lebt der Todtgeglaubte; Dennoch — fürchte, tiefe Brust! Was der Tod dir nimmer raubte, Raubt vielleicht des Lebens Lust! Über Zeit und Grab erheben Darf sein Gut ein edler Schmerz; Stirbt sein Lieben dir im Leben: Dann — o brich, verarmtes Herz!
Confirmed with Auserlesene Dichtungen von Louise Brachmann, 1. Bd., Leipzig, 1824.
Authorship:
- by Louise Brachmann (1777 - 1822), "Tod und Leben" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Tod und Leben", op. 5 (12 Lieder mit Begleitung der Guitarre) no. 12 [ voice and guitar ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-12-12
Line count: 28
Word count: 141