Der Liebesbote
Language: German (Deutsch)
Ach, um deine raschen Schwingen, Vogel, wie beneid' ich dich! Sieh', du kannst ihr Grüße bringen, grüße mir sie sicherlich! Sage ihr, wie viel ich leide, seit ich nimmer sie geseh'n, dass mich fliehet jede Freude, weil ich nicht zu ihr kann geh'n. Sag' ihr, dass ich einsam walle, suchend sie durch Tal und Au, bis die schönen Bilder alle schwinden in der Wolken Grau, und dann bei des Mondes Schimmer wandle an des Baches Rand, denkend an die Eine immer, die mir fremd und doch verwandt. Frag' sie, aber frag' sie leise, ob sie dessen wohl gedenkt, der entfernt vom Freundeskreise ewig ihr Erinn'rung schenkt. Bringe mir, mein Vöglein, wieder jedes Wort und jeden Blick; ihre Worte sind mir Lieder, und ihr Auge war mein Glück. Doch ich will den Schmerz bezwingen, glücklich fühl' ich nimmer mich; nur um deine raschen Schwingen, Vöglein, wie beneid' ich dich!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Der Liebesbote", op. 70, published 1840 [ voice and piano ], Wien, Diabelli und Co. [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-06-23
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Word count: 148