by Franz von Kobell (1803 - 1882)
Träumen
Language: German (Deutsch)
Wenn ich Herr der Träume wär', Liebchen, glaube mir, jede Nacht, so wahr ich bin, träumte ich von dir. O, im Traume lebt sich's schön, keine Schranke wehrt, wie da außen auf der Welt, was das Herz begehrt! Führte auch der Vater dich fort in fernes Land, über Meere reichte ich dir die treue Hand. Schlösse dich ein Felsenturm, eine Zelle ein, käm' ich wie die leichte Luft, flög' zu dir hinein. Aus des Königs Garten selbst brächt' ich Blumen dir, Küsse gäb' dein lieber Mund ungestraft dafür. Kein Verbot erkennt der Traum, jenen kurzen Wahn, der uns blüht in seinem Reich, feindet er nicht an. Keine Reue trübt die Tat, die man träumend tut, denn der nächste Morgen macht alles wieder gut.
Confirmed with Gedichte (hochdeutsche) von Franz von Kobell, München, 1852.
Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882), "Träumen", appears in Gedichte (hochdeutsche) [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Träumen" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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